Quelle: Clipdealer.de, A30596913, erworbene Standardlizenz.

Wie bestellt, so geliefert: Hamburg macht sich freiwillig zum Schandmal der Republik!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Bürgerschaftswahl: SPD mit Abstand stärkste Kraft in Hamburg“ (in: FAZ vom 02.03.2025)

Heult leise! – Diesen Zuruf möchte ich heute an die Mehrheit der Hamburger Bürger richten, die sich bei der Stimmabgabe dazu entschlossen haben, alles weiterlaufen zu lassen wie bisher. Zwar haben Rot und Grün gemeinsam deutlich mehr als zehn Prozent ihrer Unterstützer verloren. Trotzdem sind sie noch immer in einer komfortablen Situation. Dass das Votum dieses Mal der CDU einen deutlichen Aufschwung gebracht hat, ist angesichts der desaströsen Lage, in der sich die Stadt der Philharmonie befindet, nur ein Feigenblatt. Schließlich gehören die Christdemokraten fest zum etablierten Kartell, das im Zweifel auch nur an einzelnen Stellschrauben drehen würde, statt sich für konsequente Veränderung einzusetzen. Wenngleich es hart klingt, aber nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selbst. Und das Lamm lässt sich auch nach diesem Urnengang geduldig zur Schlachtbank führen. Letztlich schüttelt man von Leipzig bis München, von Saarbrücken bis Rostock den Kopf, mit welcher Naivität die Hanseaten in die Zukunft gehen.

Da demonstrieren inmitten der Elbmetropole interaktive Muslime für ein Kalifat, die Kriminalitätsrate explodiert, ganze Ecken der City oder anderer Bezirke verwahrlosen und der Handel mit Rauschmitteln floriert. Doch Hauptsache, man hat sich erneut für Weltoffenheit entschieden, um bunt zu bleiben für all die neuen Gäste, welche man auch dann mit offenen Armen empfängt, sollten diese unter dem Deckmantel der Schutzsuche von Anfang an wenig hehre Ziele haben. Man darf sich also künftig nicht mehr über die Opfer von Messerattentaten, Islamisierung oder Homophobie beklagen. Denn all das sind die Kollateralschäden des 02. März 2025, der trotz aller Verluste jene erstrahlen ließ, die im Rest der Republik momentan einen schweren Stand haben. Man tickt also nahe der Nordsee doch ein Stück weit anders. Insbesondere der krasse Gegensatz zur politischen Haltung im Osten ist wiederum ein Anzeichen dafür, dass dieses Land keinesfalls einheitlich tickt. Es wächst nichts zusammen, weil Realitätsverweigerung und Vernunft am Ende unvereinbar sind.

Augenscheinlich muss wohl eine erhebliche Portion an psychologischen Instrumenten der Ablenkung, Projektion und Verdrängung zum Einsatz gekommen sein. Denn wer sich jüngst in Tschentschers Reich aufhielt, der kam mit wachem Verstand nicht um das Resultat umhin, dass sich ein einst geschätztes Aushängeschild, ähnlich wie Berlin, zum Schandfleck der Nation macht. Sicherlich trägt die Migration ihre Früchte. Und die demografische Entwicklung lässt keine Kritik am Befund zu, dass der Zenit bereits überschritten ist. Man wird wohl aus der Falle eines linken Paradoxons nicht mehr herauskommen. Jene, die noch einheimische Wurzeln besitzen, machen ihr Kreuz fortan sogar dann bei den etablierten Kräften, sollte dies zu massiven Einschränkungen der Freiheit und Sicherheit führen. Es ist die Mentalität der Geißelung für Vergangenes, die hier offenbar herausragend häufig zuschlägt. Und der wachsende Anteil an der ausländischen Bevölkerung wird in der Überzahl ebenso dankend ablehnen, alternative Konkurrenten pro Restriktion zu präferieren.

Denn obwohl sich die AfD so viel Mühe gegeben hat, Anschlussfähigkeit an den Tag zu legen, blieben ihre Zugewinne massiv hinter den Umfragen zurück. Weder in der Mobilisation noch in der Überzeugungskraft konnte man offenbar punkten, wie die Befragungen im Vorfeld und Nachgang des Wahlsonntags zeigen. Hier wird man sich schwere Vorwürfe gefallen lassen müssen, wenn man mit Plakatierungen wie „Bist du schwul?“ durch die Gegend fährt, um bei Minderheiten für sich zu werben. War es aber nicht diese Partei, die eigentlich für alle da sein wollte? Offenbar ist die Adaption zu einem grassierenden Virus geworden, das sich weiter ausbreitet, sollten „die Guten“ genüsslich an der Brandmauer werkeln. Um den Schein zu wahren, weder rassistische noch nationalistische Narrative zu bedienen, sucht man bei den Blauen bisweilen skurril anmutende Motive und Sprüche, die phänotypische Merkmale überwinden und sich woken Communitys anbiedern sollen. Doch solange man nicht in Frontalopposition übergeht und damit echten Wettbewerb zeigt, wird man verharren.