Kommentar von Dennis Riehle
Nun starten die Queeren in diesem Land also eine Initiative unter dem Motto „Wähl Liebe“. Hinter diesem Aufruf stecken drei Varianten der Zuneigung und Lust, von denen ich als schwuler Mann zwei Ausformungen ausdrücklich nicht unterstützen kann. Für mich ist völlig klar, dass die von unserer Gesellschaft eigentlich schon längst akzeptierte sexuelle Orientierung unter seinesgleichen eine Selbstverständlichkeit ist, über die man kein Wort mehr verlieren müsste, zerrte sie nicht die LGTIQ-Bewegung stets neu ins Rampenlicht.
Denn der Umstand, welchem Geschlecht meine persönliche Präferenz in Sachen Sexualität gehört, taugt nicht für eine Ideologie. Stattdessen sind derartige Intimitäten ausschließliche Privatsache. Und sie haben Platz im Schlafzimmer, aber nicht auf der Straße. Gleichsam werde ich am 23. Februar keiner der Einheitsparteien meine Stimme geben, sondern der angeblich so homophoben AfD, die – als einzige Kraft – mit einer sich offen lesbisch bekennenden Spitzenkandidatin ins Rennen um die Gunst aller Menschen geht.
Schließlich ist auch mir das Leben in einer Community fern, in der es vor allem um Eigenliebe und immer weitere Rechte geht, mit denen man sich gegenüber der restlichen Gesellschaft besserstellen will. Und all das unter der ständigen Moralkeule des Regenbogens, die zu einem Diktat durch Minderheiten geführt hat. Man krakeelt bei Bedarf „Diskriminierung“, um in bunter Individualität und mit nackten Tatsachen die Öffentlichkeit zu brüskieren – und sie hinsichtlich guter Manieren und normativer Sittlichkeit zu provozieren.
Und dann wäre da noch die oftmals aus dem biblischen Zusammenhang gerissene Nächstenliebe, für die ich schon allein deshalb nicht eintreten will, weil sie durch ein vielfältiges und tolerantes Missverständnis dazu geführt hat, dass ausgerechnet jene unter uns zu nachtschlafender Zeit besser nicht mehr sogenannte „No Go“-Areas betreten sollten, die sich als zwei vom selben Schlag demonstrativ küssen oder Händchen halten. Denn der Islam und seine vernarrten Anhänger zeigen oftmals so gar kein Verständnis dafür. Insofern gilt mein Votum denen, die ein Deutschland zurückwollen, in dem jeder begehren kann, wen oder was er möchte. Aber niemand genötigt wird, pervertierte Weltsichten schlucken zu müssen. Kurz gefasst: Die Reminiszenz zur Normalität, welche dem Einzelnen seine Entfaltung gönnt, aber Obskuritäten ablehnt, ist mein Credo für ein sachgerechtes Votum. Und es wird bewusst in der Mentalität von Schwarz-Rot-Gold ausfallen. Denn mir ist die Zukunft des Kollektivs wichtiger als der Fortbestand des Zeitgeistes.