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Wer Schuld und Mahnung nicht unterscheiden kann, sollte die Finger von unserer Geschichte lassen!

Kommentar von Dennis Riehle

Wenn ich die linksempörte Schelte an den aktuellen Worten von Elon Musk während des Wahlkampfauftaktes von Alice Weidel lese, dann kann ich mich noch gut daran erinnern, wie mir meine Großmutter von ihren Erlebnissen während des Nationalsozialismus berichtet hat. Im Gegensatz zu manch einem anderen Verwandten, der diese dunkelste Epoche unserer Geschichte ebenfalls miterlebt, aber kaum ein Wort darüber verloren hat, redete sie nie um den heißen Brei herum, dass sie zumindest in einer moralischen Mitverantwortung für das steht, was das Hitler-Regime Millionen von Juden und anderen Minderheiten angetan hat. Und sie ermutigte mich immer wieder neu, diese Historie in Erinnerung zu behalten.

Aber nicht etwa, um sie bei jeder Gelegenheit in der Gegenwart wieder aus der Schublade zu holen – und in einer ziemlich kenntnislosen Manier all jenen um die Ohren zu hauen, die man kurzerhand als Faschisten brandmarkt, weil sie sich einer progressiven Gesinnung verwehren. Sondern es war der Appell, Verachtung, Argwohn und #Hass gegenüber Menschen allein aufgrund ihrer religiösen, ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit „nie wieder“ mehrheitsfähig werden zu lassen. Und mit dieser Einschätzung lag sie bis zu ihrem Tod 2014 aus meiner Sicht mehr als richtig.

Diese Oma formulierte in meine Richtung sinngemäß aber auch: „Eure Generation muss sich keine Vorwürfe machen. Sie ist nach dem Krieg geboren. Und Sippenhaft gehört ins Dritte Reich. Lasst es euch eine Lehre sein, aber verwahrt euch gegen die Geiselhaft, Schuld für das Vergangene zu tragen, die eine Gesellschaft Jahrzehnte danach definitiv nicht übernehmen muss“. Und deshalb war ihr auch wichtig, mir mitzugeben: „Nein, auf das Deutschland von damals kann man nicht stolz sein. Aber was anschließend daraus geworden ist, darf durchaus mit Selbstbewusstsein und Ehrgefühl erfüllen“.