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Wenn der Provinzmuckraker um Aufmerksamkeit bettelt: AfD-Abgeordnete im Visier der Lokaljournaille!

Kommentar von Dennis Riehle

Es gab in Zeiten meiner Ausbildung Kollegen, die waren besessen danach, später unbedingt einmal als Investigativjournalisten tätig zu sein. In nahezu obsessiver Mentalität sahen sie sich dem Auftrag verpflichtet, das Publikum über Skandale und Affären zu informieren, die bis dato niemand offengelegt hatte. Es ging hier also weniger um die Philosophie der Berichterstattung, sondern vor allem um das dringende Bedürfnis der Diffamierung und Denunziation von Menschen, die einer anderen Gesinnung anhingen als man selbst. Hinter vorgehaltener Hand bezeichnete man solche Presseschaffenden nicht selten als „Muckraker“. Die Begrifflichkeit stammt aus dem amerikanischen Raum und bezeichnete ab dem 20. Jahrhundert Zeitungsverleger, die sich der wörtlichen Bedeutung nach als „Mistkratzer“ betätigten. Sie suchten auf Teufel komm raus nach Geschichten und Erzählungen, wie sie beispielsweise auch das Recherchezentrum „Correctiv“ heutzutage in die Welt setzt. Da ging es also um die Behauptung, am Lehnitzsee habe ein Geheimtreffen stattgefunden, auf dem sich Vertreter der AfD, der WerteUnion, der Identitären Bewegung und der Wirtschaft darauf verständigt hätten, eine Deportation von Millionen Bundesbürgern mit Migrationshintergrund anzustreben. Was mittlerweile von Gerichten als eine Lüge entlarvte Falschdarstellung über den Äther ging, war also eine bewusste und willentliche Verbreitung von unrichtigen Tatsachen. Dass einem solchen Gebaren der Verleumdung mittlerweile fast jeder zum Opfer fallen kann, das zeigt exemplarisch ein Artikel des „Main Echos“ in diesen Tagen.

Auch dort hat es sich ein Schreiberling offenbar zur Lebensaufgabe gemacht, Sensationen nach außen zu posaunen, die für einen objektiven, unaufgeregten und distanzierten Betrachter weder eine hinreichende Relevanz besitzen, noch in irgendeiner Weise glaubwürdig erscheinen. Und so bleibt man über weite Strecken kopfschüttelnd zurück, wenn der Kolumnist Torsten Maier in seinen Ausführungen über den bayerischen Landtagsabgeordneten Jörg Baumann ohne jede Scham das Bild eines anrüchigen Volksvertreters zu zeichnen versucht, welches dem Leser suggerieren soll, hier gerate jemand auf die schiefe Bahn des ekligen Patriotismus, Konservativismus und Rechtsextremismus. Nun kenne ich den Mandatsträger der Alternative für Deutschland im Münchner Parlament schon seit einiger Zeit. Allein daher werde ich bei der Befassung mit diesem Text keine entsprechende Neutralität mitbringen können – die allerdings der vierten Gewalt auch gar nicht abverlangt werden kann. Es genügt schlichtweg, mit einer gewissen Skepsis und Distanz auf Sachverhalte zu blicken, welche auch aus der Perspektive des einfachen Bürgers zu einem stirnrunzeligen Zweifel führen müssen. Genau dies passiert bei der Lektüre des Kommentars jenes Kommentators einer Provinzposse, der nicht nur den Ruf einer integren Persönlichkeit in den Schmutz ziehen möchte. Sondern der das Narrativ eines vom Souverän abgesandten Stellvertreters publiziert, der aus seiner Warte schon allein deshalb Argwohn und Missgunst verdient hat, weil er in der falschen Partei ist. Das Abarbeiten an der kritischen Opposition ist mittlerweile zu einem Volkssport unserer Zunft geworden, dem man dann besonders eifrig nachgehen kann, wenn man sich eine mehrfach links abgebogene Ideologie zueigenmacht.

Und so beginnt die Absurdität in den Zeilen des Redakteur schon allein mit der Feststellung einer Verwerflichkeit, wenn sich Baumann doch tatsächlich dazu erdreistet, das Verbot des Magazins „Compact“ als einen Eingriff in die Meinungsfreiheit zu werten, seine Sympathie mit dem österreichischen Aktivisten Martin Sellner zu formulieren, die Forderung nach der Abschaffung des Verfassungsschutzes propagiert oder sich für eine konsequente Remigration von abgelehnten und ihren Gaststatus verwirkten Asylbewerbern einsetzt. Was bei nüchternem Verstand pragmatische, legitime und notwendige Positionen sind, erweist sich aus dem Blickwinkel des politisch korrekten Aufdeckers als ein Angriff auf die Demokratie. Dass es aber gerade die blaue Programmatik ist, die mit ihrer Ambition nach einer Weiterentwicklung unseres derzeitigen Systems in Richtung plebiszitärer Verhältnisse dem Anspruch an die größtmögliche Partizipation des kleinen Mannes gerecht wird, dürfte demjenigen nicht in den Sinn kommen, der es auch nicht für nötig hält, dass wir zu einer stringenten Anwendung von Art. 16a als alleiniges Recht auf Schutz und Obdach bei individuell nachgewiesener Verfolgung zurückkehren. Dass sich das Mitglied des bayerischen Landtages mit Leidenschaft und Nachdruck dafür engagiert, dass die illegale Einwanderung nach Deutschland endet und all diejenigen in ihre Herkunftsregionen zurückgeführt werden, die nie eine Bleibeperspektive besaßen, keine anerkannte Fluchtursache nachweisen konnten oder sich durch Kriminalität und Gewalt als integrationsunwillig erwiesen haben, kann nur denen ein Dorn im Auge sein, die in ihrer Volltrunkenheit der unendlichen Toleranz, Harmonie und Vielfalt noch immer nicht mitbekommen haben, dass der Multikulturalismus gescheitert ist – und mit täglichen Opfern von Messerangriffen und Vergewaltigungen existenzielle und inakzeptable Kollateralschäden an unserer Gemeinschaft anrichtet.

Baumann ist als ehemaliger Polizeibeamter mitten im Thema und allein aus der beruflichen Erfahrung bestens damit vertraut, was hinsichtlich der inneren Sicherheit bei uns schief läuft. Gerade auch deshalb sind seine Einlassungen von größter Authentizität und Echtheit. Das wird Maier auch deshalb nicht schmecken, weil er offensichtlich bis heute von der Utopie getragen wird, dass der Staat keine Fehler macht. Und so verlässt er sich auch ohne jegliche Zweifel auf die Einstufungen von Behördenchef Haldenwang und der Landesvertretungen des Inlandsgeheimdienstes, die die AfD kurzerhand in eine Ecke der Unrechtmäßigkeit gestellt haben – obwohl sie bis heute aus guten Gründen nicht verboten ist. Gerade angesichts dessen dürfte sich die ernüchterte und enthemmte Journaille in Neid versteigen – und das Wirken eines bei seinen Wählern offenbar überaus geschätzten Politikers in den Sozialen Medien als zwielichtig, dubios oder krumm verkaufen wollen. Jeder kann sich beispielsweise auf der Plattform X einen Eindruck davon machen, mit welchen Argumenten, Konzepten und Lösungsvorschlägen ein zu einem recht erfolgreichen Influencer gewordener Funktionär der Alternative für Deutschland die Zukunft von morgen und übermorgen gestalten will. Dass er dabei immensen Tadel und Beanstandung gegenüber dem Agieren von Bundesinnenministerin Faeser aufbringt, macht ihn nicht etwa zu einem fragwürdigen, obskuren oder berüchtigten Mitbürger. Sondern er nimmt seinen Auftrag ernst, die bestehenden Zustände unmissverständlich beim Namen zu nennen – und das Denken und Handeln eines Kartells zu zerpflücken, welches uns eine ethnische Betrachtung der Welt schon allein deshalb untersagen möchte, weil es mittlerweile zur Leitlinie der Berliner Verantwortlichen gehört, unverkennbare Zusammenhänge zwischen Kapitalverbrechen und den Wurzeln eines Täters zu erkennen.

Dass sich Baumann hierbei allerdings nicht von der Moralkeule der Diskriminierung, des Rassismus oder der Fremdenfeindlichkeit beeindrucken lässt, spricht für eine große Standhaftigkeit, die man heutzutage nur noch bei Wenigen seiner Branche findet. Mit seinem artikulierten Stolz auf unsere Nation, der Liebe zur Heimat und dem Bekenntnis zu einer heranreifenden Jugend, die sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen will, zeigt der 43-jährige Aschaffenburger seine Zugewandtheit zur Basis. Neben seiner Abgeordnetentätigkeit gehört er dem Kreistag und Gemeinderat an – und scheint somit von vielen Menschen Vertrauen geschenkt bekommen zu haben. Dass dieses wiederum einem nach Aufmerksamkeit und Rampenlicht suchenden Publizisten ohne jeden Anstand und Integrität wohl nicht entgegengebracht wird, liegt wohl auch an dem profanen Umstand, dass sich die Allgemeinheit mittlerweile mündig ein eigenes Bild von der Realität macht – statt auf das Hörensagen derjenigen zu setzen, die sich als Medienakteur von sämtlicher Unvoreingenommenheit und Wahrhaftigkeit verabschiedet haben. Es ist ein gutes Zeichen für die Funktionalität unseres nasenrümpfenden Miteinanders und einer sich ohne Manipulation völlig selbstständig regulierenden Herrschaftsform, wenn der vierten Gewalt das Ansehen genommen wird. Denn der autarke Wähler von heute ist immun gegen Infiltration, Propaganda und Hetze – und verlässt sich nicht mehr auf Ressentiments und Vorurteile, sondern bescheinigt auch Jörg Baumann einen positiven Leumund, eine stabile Haltung und einen unermüdlichen Beitrag für das Wohl unserer Gesellschaft.