Kommentar von Dennis Riehle
Könnte unsere Atmosphäre mit uns reden, so würde sie sich sicherlich zuerst des biblischen Zitats aus Sprüche 8,5 (EU) bedienen: „Ihr Törichten, nehmt Vernunft an!“. Denn mittlerweile wird immer offensichtlicher, dass das Märchen über die signifikante Bedeutung von Kohlenstoffdioxid in unseren Luftschichten wie die „Correctiv“-Berichterstattung in sich zusammenfällt. Das lebensfeindliche Konzept der Klimaneutralität ist Ausdruck von ideologischer Verbohrtheit und perfider Strategie, aber scheinbar auch der Eigenverachtung unserer gesamten Spezies. Geht es nach dem Willen des Ökofanatismus, so keulen wir künftig nicht nur Nazis, sondern auch Rinder, Schweine und Lämmer – sowohl die menschlichen wie auch die tierischen. Glücklicherweise tritt dieser Verächtlichkeit immer häufiger die kluge Stimme von tatsächlichen Experten entgegen, die den uns als wissenschaftlichen Konsens vermittelten Gedanken der ausschließlich anthropogenen Ursache der Erderwärmung mit Klarheit entgegentreten. Und so interessiert es den Bürger mittlerweile kaum noch, wenn er dieser Tage beispielsweise belehrt wird, dass jede geschriebene E-Mail seinen Fußabdruck anschwellen lässt. Er erkundigt sich schlichtweg nach der nächsten Schuhgröße, statt sich auf die Moralisierung derjenigen einzulassen, die unsere Ressourcen bis zum Ende der Tage im Boden erhalten möchten – und damit einem Konservativismus der anderen Art anhängen. Die Ambitionen von „Zero CO2“ entlarvt sich nicht nur als mechanisch wie biologisch unrealistisch, widersinnig und haltlos, sondern in Form des Angriffs auf die freiheitlichen Grundordnungen dieser Welt auch als höchst gefährlich, spaltend und manipulativ.
Selbstredend wissen wir um die Einflüsse von Partikeln der Spurengase auf die Reflexionsfähigkeit von Sonnenlicht und Wärme. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die Menschheit mit ihrer bisherigen Art des Konsumierens lediglich im Promillebereich an der Zusammensetzung des Äthers mitwirkt. Und das stellen sogar die meisten Apokalyptiker dieser Tage nicht mehr wirklich in Frage. Aber die Interpretation dieser Tatsache scheint dagegen grenzenlos. Wieder einmal nimmt sich unsere Spezies ein wenig zu wichtig, wenn sie in ihrer transhumanistischen Überheblichkeit davon ausgeht, beim Untertanmachen der Schöpfung signifikant auf natürliche Kreisläufe und Balancen Einfluss nehmen zu können. Dass der Fokus vor allem auf der Emission von Treibhausgasen liegt, ist kein wirklicher Zufall. Denn sowohl die Sonnenaktivität wie auch die Erdachse können wir nicht verändern. Sie würden also als mit zu betrachtende Kausalität in dem multifaktoriellen Geschehen der perspektivischen Wetterveränderung nicht als Rechtfertigungsgrundlage und Argument dafür geeignet sein, das Individuum in seiner souveränen Gestaltung seines Alltags zu disziplinieren. Doch genau darum geht es denen, die sich nun davor fürchten, dass evolutionäre, schicksalhafte Faktoren wie die natürlichen Schwankungen der Durchschnittstemperaturen über die gesamte Planetenhistorie hinweg auf das Tableau geschmissen werden, welche die einzelne und singuläre Ursache für das Feuer, Fluten und Stürme zu relativieren geeignet ist. Ihr tatsächliches Anliegen zur Umkrempelung einer demokratischen Daseinsweise in Richtung einer zentralgelenkten Gesellschaft und Wirtschaft – und damit das Innehaben von Macht einer grünen Minderheit über die fossile Mehrheit – hat nichts mit Umweltschutz oder Erhaltung unserer Zivilisation zu tun. Es geht um Indoktrination, Repression und Strippenziehen.
Wäre es anders, würden wir nicht täglich von neuer Doppelmoral derjenigen erfahren, die sich bis vor kurzem noch auf Straßen klebten und Gemälde mit Kartoffelbrei bewarfen – um im Angesicht ihres Strafverfahrens noch schnell einige zehntausend (bei Baerbock: hunderttausend) Kilometer um den Globus zu fliegen – und ihre dreifach veganen Südfrüchte unter immensem Wasserverbrauch durch die Ozeane transportieren zu lassen. Gleiches gilt für die Demaskierung von Habeck, für den das Klima offenbar an der Staatsgrenze endet – und deshalb Atomkraftwerke im ukrainischen Kriegsgebiet hilfreicher sind als sichere in Deutschland. Anstelle des Wiedereinstiegs in eine der nachhaltigsten Energiequellen, verschandeln wir Landschaften und Wälder mit ständig auseinanderfallenden Windpropellern, mobilisieren uns mit nicht häufiger, aber schneller brennenden E-Autos, bauen uns Heizungen mit bis zum Sanktnimmerleinstag prolongierten Amortisationszeiten in die Häuser und bepflastern unsere Dächer und Äcker mit einheitlich schwarzer Trauerphotovoltaik. Die wenigsten Mitbürger hätten einen Einwand dagegen, wenn wir uns an einen umsichtigen, schrittweisen und ohne Verbote und Bevormundung funktionierenden Wandel einlassen. Die Mitwirkungsbereitschaft hierbei wäre groß, insbesondere dann, wenn wir in Technologieoffenheit neuen Alternativen und Innovationen die Möglichkeit zur Erforschung und Optimierung geben würden. Der Umstieg wäre möglich, wenn wir finanzierbaren, sozial gerechten, praktikablen und in der Breite verfügbaren Ersatz hätten – den es so lange nicht geben wird, wie sich das greengewashte Establishment auf eine Erneuerbaren-Industrie verständigt, die nicht nur des kompletten Umbaus der Ökonomie mit allen Folgen für Wohlstand und Wachstum bedarf. Sondern eben auch eines Gleichschritts der Bevölkerung, die mit Scheuklappen eingeengt jedem Eingriff in Privatleben und Besitztum unkritisch und von Märchenerzählern hypnotisiert zustimmt. Daher braucht es nun eine Allianz derjenigen, die allen PISA-Ergebnissen zum Trotz im Physikunterricht gut aufgepasst haben – und deshalb manch einem Molekül den Stinkefinger zu zeigen bereit sind.