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Tolerante sind klug, Patrioten die Blöden: Wenn Haltungsjournalisten ihrem Neid freien Lauf lassen…

Kommentar von Dennis Riehle

In diesen Tagen empfinde ich durchaus Schmerz. Denn ich bin einigermaßen fassungslos, wenngleich auch nicht allzu sehr erstaunt, was aus meiner Zunft geworden ist, zu der ich mich einst recht selbstbewusst und überzeugt bekannt habe. Doch seitdem der Journalismus nicht nur mit einem völlig verständlichen Misstrauen und Argwohn betrachtet wird, sondern zugleich einen Ruf innehat, für den man sich letztlich nur noch schämen kann, könnte ich mich eigentlich fortwährend in einer Distanzeritis zu dem üben, was über den Äther an „Information“ in die Lande getragen wird. Allerdings habe ich mich zu einem anderen Umgang mit der Situation entschieden, die nicht zuletzt auch deshalb möglich wurde, weil die Kundschaft es hinnimmt, mit einer leitmedialen Berichterstattung auf Ramschniveau versorgt zu werden. In vielen Artikeln ist die Plumpheit und Flachheit bereits an der Überschrift zu erkennen. Von Objektivität, Sachlichkeit oder Wahrhaftigkeit kann man bei immer mehr Beiträgen kaum noch sprechen. Stattdessen bewegen sie sich im Bereich der platten Propaganda, Demagogie oder Agitation – und laufen dem Anspruch zuwider, im Zweifel auch einen moderierenden, diplomatischen und versöhnenden Charakter für den gesellschaftlichen Zusammenhalt darzustellen. So sind es also beispielsweise Texte wie jene des Lifestyle-Magazins „wmn.“, welche mich nur noch kopfschüttelnd zurücklassen. Ich kann niemanden als meinen Kollegen bezeichnen, der sich zur Bezeichnung eines Titels mit dem Wortlaut „Studie zeigt: Dumme Menschen sind oft rassistisch“ hinreißen lässt. Einen derart volksverhetzenden Duktus kennt man nicht einmal aus den Boulevardzeitungen mit den großen Buchstaben. Da muss die eigene Intellektualität der Verantwortlichen offenbar unter die Nulllinie gerutscht sein, um sich nicht nur solch einer Erhebung zu widmen, die wieder einmal beweist, mit welch fundamental geistlosen Fragestellungen sich die Wissenschaft mittlerweile auseinandersetzt. Da werden also Zusammenhänge zwischen dem IQ und einer angeblich fremdenfeindlichen Haltung des Individuums konstruiert – und manch ein Muckraker ist sich kurzerhand nicht zu schade dafür, auf diesen Zug der Spaltung, Entzweiung und Polarisierung der Gemeinschaft aufzuspringen.

Offenbar hat die Redaktion selbst an der Erhebung teilgenommen. Denn wer derart subtile Parolen in die Welt posaunt und Menschen anhand ihrer ethnischen Überzeugungen zu kategorisieren versucht, muss seine Schicklichkeit bereits weit vor der Kinderstube aufgegeben haben. Und trotzdem will ich mich zumindest einfühlen in diese vor lauter Hass zerfressenen linken Seelen an Kommentatoren, die mit ihrem Gebaren jeden Anspruch auf das Prädikat der Publizistik verwirkt haben. Schließlich scheint es durchaus eine verbreitete Assoziation unter dem einfältigen Klientel der selbsternannten „Antifaschisten“, Klugheit proportional mit Gutmenschlichkeit im Einklang zu sehen. Kurz gesagt: Wer aus ihrer Perspektive weniger blöd ist, verhält sich gleichzeitig vielfältiger, toleranter und weltoffener. Dass diese Charakteristika heutzutage aber nicht mehr zwingend positiv konnotiert sein müssen, werden wiederum nur diejenigen verstehen, die das pluralistische Miteinander noch immer als eine ausschließliche Bereicherung empfinden. Nicht selten ist es ein psychologisches Phänomen, die eigene Unzulänglichkeit dadurch zu verdrängen, sie schamlos auf die Anderen zu projizieren. Und so sollte man tatsächlich an der kognitiven und mentalen Reife derjenigen zweifeln, die sich in Hochmut und Arroganz als die Besseren wahrnehmen – weil sie sich der Utopie von Multikulturalismus, Buntheit und Weltfrieden verschreiben. Dass sie mit dieser Mentalität zwangsläufig auf die Gefahr hinauslaufen, irgendwann um die eigene Existenz bangen zu müssen, diese Erkenntnis werden sie mit Brachialität ins Unterbewusstsein verfrachten. Denn da braucht es nicht einmal einen Quotienten von 100, um sich mit einem letzten Rest an Verstand der Folgen einer ungezügelten Massenmigration im Klaren zu sein. Das Konzept einer sukzessiven Umwandlung unserer Integrität und Souveränität in Richtung sarazenischer Zustände geht mit der Ausgrenzung der abendländischen Tradierung einher – und stellt damit tatsächlich eine Bedrohung der derzeit noch vorherrschenden Mehrheitsverhältnisse dar.

Wer sich allein aus Vernunft einer Entwicklung widersetzt, die unseren Kontinent, unser Land und unsere Heimat der illegalen Einwanderung überlässt, handelt nicht etwa aus fremdenfeindlichen Motiven oder einer prinzipiellen Ablehnung des Unbekannten. Viel eher ist es von einer Menge an Rationalität getragen, um den Fortbestand der eigenen Spezies zu kämpfen. Jede andere Nation auf diesem Globus würde dies tun. Dass sich der ideologisch verblendete und grenzenlos naive Schreiberling in unseren Gefilden auf diejenigen stürzt, die diesem gesunden Abwehrmechanismus nacheifern, lässt sich am Ende nur mit hetzerischem Neid erklären. Denn wem die inhärente Identität und Orientierung fehlt, der strauchelt nicht erst seit gestern. Und so erinnere ich mich auch noch an meine Berufszeiten, in denen mir immer öfter Mitbewerber im Pressewesen begegneten, die ihren Job als Kolumnist unter anderem auch deshalb ausgewählt hatten, um auf diese Art gegen das eigene Versagen und Scheitern in der Lebensbiografie anzutippen. Natürlich ist es immer leichter, sich am Gegenüber abzuarbeiten – anstelle sich mit dem persönlichen Niedergang auseinanderzusetzen. Man wird sich insgeheim schon ein desaströses Zeugnis ausstellen müssen, wenn man seinem Auftrag als „vierte Gewalt“ mit einer stupiden Schlichtheit nachgeht, die am Ende nicht etwa die Unbekümmertheit der xenophobisch diffamierten Masse zur Schau stellt, sondern den Stumpfsinn der Autoren. Im ständigen Ringen mit einer ernüchternden und enttäuschenden Leistungsbilanz, vermögen Menschen allzu verständlich hilflos um sich zu schlagen. Denn wer sich seiner innewohnenden Karrierelosigkeit gewahrwird, braucht nachvollziehbar ein Ventil für all die angestaute Verärgerung über nicht genutzte Chancen und Potenziale des Selbst. Dass man sich damit einen Bärendienst erweist und im Zweifel den Absturz seiner Reputation noch beschleunigt, wird nicht unbedingt von der Simplizität dieses kargen Rettungsversuches abbringen. Eigentlich ist es eine Ladung an Mitleid und Erbarmen wert, wenn wir diesen hadernden Mitgeschöpfen bei ihrem Kampf um Aufmerksamkeit und Rampenlicht zusehen – den sie im Zweifel noch so schmutzig führen. Wie tief muss man also gesunken sein, die individuelle Quatschigkeit seinen eigenen Lesern ans Revers heften zu wollen? Ja, Haltungsjournaille ist immer wieder für eine Überraschung gut. Und solange sie für den täglichen Lacher sorgt, sei ihr jedwede Torheit vergönnt.

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