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Schröder und Habeck: Wenn die „Zeit“ zwei ungleiche Alpha-Tiere porträtiert, bleiben grüne Schleimspuren!

Kommentar von Dennis Riehle

Echte Männer müssen leidensfähig sein! – Was zunächst wie ein Ausspruch eines machohaften und stabilen Deutschen mit allzu viel Testosteron spricht, könnte pikanterweise auch die Überschrift für einen Artikel in der mittlerweile weit nach links abgedrifteten „Zeit“ sein. Denn da ist der in den Sozialen Medien überaus aktive Journalist Mark Schieritz in seiner Kolumne doch tatsächlich einem für die queere Dekade höchst anrüchigen Verdacht auf der Spur, wonach es im Zweifel Rückgrat und Standhaftigkeit eines Hünen wie Robert Habeck oder Gerhard Schröder brauche, um unser Land voranbringen zu können. Der Autor hat sich zwei Persönlichkeiten aus der jüngeren und älteren Vergangenheit herausgesucht, um an ihnen beispielhaft aufzuzeigen, wie wichtig Mut und Courage zum Durchhalten sind, wenn das Volk angesichts von Reformen zu murren beginnt – Veränderungen aber aus ideologischer Sicht zwingend erforderlich erscheinen. War es bei dem einstigen SPD-Kanzler noch eine nachvollziehbare und im Rückblick allzu dringliche Überarbeitung unseres Sozialsystems, welche insbesondere in Kreisen der Genossen für massives Wehklagen sorgte, erscheint die vom heutigen Bundeswirtschaftsminister in Gang gesetzte Umwälzung eines einst ökonomisch höchst erfolgreichen Staates zugunsten des globalen Klimas allein innerhalb des zugewandten Klientels auf Anklang zu stoßen. Bei den Menschen vor Ort kommt seine plangesellschaftliche Vision eines Miteinanders zwischen Wärmepumpen, Windrädern und LNG-Terminals gemäß der neuesten Umfragen so schlecht an, dass die Grünen mittlerweile sogar um den Erhalt zweistelliger Prozentzahlen bangen müssen. Während sich der Entschluss zu den streckenweise äußerst unbeliebten Hartz-Gesetzen im Nachhinein als konsistente Weiterentwicklung unseres Sicherungsnetzes für den tatsächlich Bedürftigen in der Gemeinschaft herausgestellt hat, dürfte es im Jahr 2035 einigermaßen schwierig werden, auch nur einen einzigen positiven Aspekt der sogenannten Energiewende zu benennen.

Und selbst wenn der Kommentator völlig unterschiedliche Charaktere ohne Not vergleicht, liegen zwischen der Sinnhaftigkeit einer komplett neusortierten Transferleistung und einem brachialen Niederreißen prosperierender und wohlständiger Strukturen erkennbar Welten. Nicht nur, dass der Genosse mit Blick auf die Stimmung in der Bevölkerung dazu willens war, die Vertrauensfrage zu stellen und damit eine Abwahl in Kauf zu nehmen. Auch die Umgangsweise mit Kritik ist beim Lübecker Philosophen eine gänzlich andere als beim nordrhein-westfälischen „Bring mir mal ne Flasche Bier, sonst streik ich hier“. So zieht sich der bereits vor den Bauern von Schüttsiel in Sicherheit bringende Vizechef der Ampel bei allzu viel Anfeindung einigermaßen schmollend in den Elfenbeinturm zurück – und beklagt anschließend einigermaßen trotzig, dass er sich von der Wirklichkeit bedrängt fühle. Auf den ersten Blick mag man hier wie dort eine gewisse Tapferkeit und Furchtlosigkeit attestieren, sich gegen manchen Widerstand durchzusetzen – und im Zweifel auch etwas zu vollziehen, was wenig Beifall und Anerkennung entgegenbringt. Doch ein wesentlicher Unterschied liegt in der Betrachtung der Notwendigkeit dessen, was man im Zweifel auch mit Brachialität zu realisieren vermag. Schien es zu Beginn der 2000er-Jahre ein sich immer weiter aufblähender Etat, dessen Angemessenheit man völlig zu Recht in Frage stellte und zügigen Handlungsbedarf sah, gibt es für das momentane Gebaren eines umweltfanatischen Kurses der Kasteiung, des Verzichts und der Reglementierung keine plausible Rechtfertigung abseits eines vermeintlich wissenschaftlichen Konsenses über die ausschließlich anthropogene Ursache der hyperbelartig ins Dramatische gerückten Erderhitzung. Schröder ging es nicht in erster Linie um sich, als er eine längst überfällige Maßnahme auf den Weg brachte – ganz im Gegenteil. Er war sogar bereit, sich und die Karriere für eine aus seiner Überzeugung alternativlose Modifikation des eingeschliffenen und verrosteten Apparats zu opfern.

Dies wiederum werden wir bei Habeck auch deshalb nicht erleben, weil er zum wiederholten Male bewiesen hat, dass er sich bei Bedarf für den Machterhalt auch der Nutzung von Werkzeugen wie der Trickserei, des Nepotismus und der Verdummung des Souveräns nicht zu schade ist. Schlussendlich ist er derart in seinem Trugbild der vor lauter Photovoltaikanlagen nur so blühenden Landschaften gefangen, dass er nicht einmal mehr peinlich berührt davon scheint, wenn das Anwachsen von 15.000 auf 20.000 Euro eben nicht den von ihm berechneten 25 Prozent entspricht – und eine Insolvenz kein Äquivalent zur Stilllegung der Produktion ist. Stattdessen frönt er seinem histrionischen Profil, indem er für eine knappe Million an Steuergeldern nach einem Experten für TikTok sucht. Keinesfalls war Schröder hinsichtlich seiner egozentrischen Veranlagung in diesem Gesichtspunkt allzu viel bescheidener. Allerdings grenzt er sich von dem Schreiber von Kinderbüchern – welcher aber gleichzeitig nicht als deren Autoren benannt werden möchte – auch schon deshalb fundamental ab, weil ihm der individuelle Nutzen weniger am Herzen liegt als die monetäre Stabilität einer gesamten Einheit. Dagegen ist die Missgunst des schleswig-holsteinischen Küstenkindes gegenüber der Heimat verräterisch und bezeichnend gleichermaßen. Er bemüht sich um die Unterjochung eines angesehenen Exportweltmeisters, der mittlerweile im internationalen Wettbewerb auf die letzten Ränge abgerutscht ist – weil er von ihm willentlich, bewusst und absichtlich an die Wand gefahren wurde. Denn es gab keine Unumgänglichkeit hinsichtlich des von ihm veranstalteten Niederreißens funktionierender, bewährter und intakter Mechanismen. Weder der Atomausstieg war obligat, noch gab es rationale Argumente für einen über den Zaun gebrochenen Bruch mit den fossilen Ressourcen. Es war ausschließlich ein verkopfter Nachhaltigkeitswahn, der im Zusammenspiel mit einem höchst eigenverliebten „Schriftsteller“ zu der irrwitzigen Annahme führte, man könne mit dem Abwracken eines veritablen Gefüges positiv in die Annalen der Geschichte eingehen. Die Kollateralschäden dieser Selbstsucht sind enorm – doch die Konsequenzen werden zumindest so lange ausbleiben, wie sich die Haltungsmedien an seiner messianische Verehrung beteiligen.

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