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Psychischer Rat wider jede Resilienz: Wenn Gefahr droht, werft euch ihr entgegen!

Kommentar von Dennis Riehle

Es gibt mittlerweile eine Reihe von Experten, die uns täglich neu erklären wollen, wie wir die Welt zu verstehen haben. Wissenschaft hegt nicht mehr den Anspruch einer ergebnisoffenen Forschung, sondern der Erzählung und Untermauerung einer Ideologie, die im Zweifel vor allem der herrschenden Klasse genehm ist – weil man insgeheim darauf setzt, sich im Bündnis mit ihr an Macht und Einfluss beteiligen zu können. Und sei es nur die Hoheit über die Deutung von Informationen oder Erkenntnissen, mit denen sich eine disziplinierende Propaganda verbreiten lässt. Ob es nun die Politologen sind, die bei ihrem Abgesang auf die AfD kurzerhand den Eindruck erwecken, als liege bei ihnen in der Schublade ein Mitgliedsausweis der Grünen. Klimatologen mit ihrem ständigen Horrorszenario der Sintfluten, Feuersbrünste und Monsterstürme, die jegliche physikalische Zusammenhänge preisgeben, um dem Narrativ über die ausschließlich anthropogene Erderhitzung anzuhängen – und sich damit in die Position versetzen, die Bevölkerung zu kasteien und zu belehren. Demoskopen mit ihren Umfragen zur Stimmung in der Bundesrepublik, in denen sich immer weniger Menschen wiederfinden – und stattdessen auf die Idee kommen, dass zahlreiche Befragte in der aktuellen Stimmung wohl kaum authentisch zu ihrer tatsächlichen Gesinnung stehen. Genderprofessor*innen mit ihrer empörten Botschaft, Deutschland zeige sich gegenüber der Klientel an Selbstbestimmten diskriminierend und erlaube sich doch tatsächlich, auch weiterhin am Gerüst der Binarität festzuhalten. Oder Theologen, die noch immer nach Parallelen zwischen dem Christentum und dem Islam suchen – und bei aller Bemühung keine Suren finden, die den Absolutheitsanspruch einer in dominierenden Strömungen fanatischen Religion der Gesandten Allahs entkräften würde. In dieser Reihung der Gelehrten gesellen sich nun auch die Psychologen, die in vollkommener Untendenziösität zu der Auffassung gelangen, dass der sogenannte Rechtsruck unter der Jugend in Europa zu schwerwiegenden Folgen führen dürfte – und schon jetzt absehbar sei, dass es im Zweifel Sigmund Freud höchstpersönlich bedarf, um eine im Patriotismus desorientierte Gemeinschaft wieder auf den linken Pfad zurückzubringen.

Da interviewt der „Focus“ Stephan Grünewald zu der Frage, was es mit dem Unterbewusstsein der Gesellschaft macht, wenn die nachfolgende Generation ihr Recht auf freie Wahl in Anspruch nimmt – und sich mit Blick auf eine prekäre Sicherheitslage in unseren Fußgängerzonen, einen Verlust an kultureller Identität und eine sukzessive Umwälzung unserer mehrheitlichen Wesenseinheit kurzerhand dazu entscheidet, ihr Kreuz nicht mehr bei den etablierten Parteien zu setzen. Die dazugehörigen Verlautbarungen des Gesprächsgastes sind einigermaßen durchsichtig und erwartbar. Doch die Warnung vor einer Spaltung richtet sich an die falsche Adresse. Immerhin waren es nicht die neuzeitlichen „Nazis“, die Jan Böhmermann „keulen“ wollte, welche Teile unserer Verfassung aufgekündigt haben, als sie sich entschieden, die Schleusentore zu öffnen und unsere Breiten mit einem unkontrollierten Zustrom an Migranten zu fluten. Schließlich bemühen sich die pluralistischen Ökologen bei uns nicht nur um eine Transformation mit Blick auf die Energieversorgung und die Durchschnittstemperaturen in der Atmosphäre. Sie arbeiten an einer Okkupation unseres integren und souveränen Staates durch das Fremde – und geben dafür nicht nur unsere Rechtsstaatlichkeit und Ordnung preis, sondern ebenfalls unsere ethnischen Wurzeln mitsamt der abendländischen Tradierung und Prägung. Normalerweise würde ein Fachmann an dieser Stelle attestieren, dass es zur Normalität jeder funktionierenden Gruppe gehört, sich bei einer drohenden Existenzgefährdung nicht etwa masochistisch dem Feind in die Hände zu werfen. Sondern im Duktus der evolutionären Entwicklung eine Habachtstellung einzunehmen – und im Zweifel auch dafür bereit zu sein, das eigene Territorium zu verteidigen. Allerdings widerspricht diese Natürlichkeit der Mentalität einer mittlerweile ebenfalls aufgeweckten und korrekten Elite der Seelenklempner, welche sich dem Kartell anschließen – und die Brandmauer gegenüber den von Saskia Esken in eine Reihe mit Goebbels gestellten Anhängern der Alternative für Deutschland weiter zementieren. Forderten sie einst noch Resilienz, um sich nicht nur gegen Erkrankungen entsprechend zu wappnen, sondern sich insbesondere vor äußeren Einflüssen abzuschirmen, scheint ihr therapeutischer Rat heute eher in eine Richtung der Selbstaufgabe zu gehen. Wer es als ungesunde Tendenz betrachtet, wenn sich unsere Sprösslinge nicht weiter von Klassenkameraden mit einem in die Spitze des Messers getriebenen mohammedanischen Glauben knebeln und drangsalieren lassen wollen, hängt entweder der in der Kontinuität zur 68er-Bewegung zu einem Höchstmaß an Verweichlichung beitragenden Erziehung nach dem Laissez-Modell an. Oder offenbart sich als Fan einer kollektivschuldigen Philosophie ewiger Buße, die dazu in der Lage ist, einen ganzen Verbund in die irrwitzige Situation zu bringen, sich für Verbrechen ihrer Vorfahren von Asylbewerbern ohne Bleibeperspektive überrennen zu lassen. Beide Varianten haben nichts mit einer menschlichen Widerstandskraft gemein, die uns nicht nur bei einer Depression als eine Richtschnur an die Hand gegeben wird, um aus den Tiefen der Eigenverachtung wieder herauszukommen. Stattdessen spricht eine vitale Schwingungsfähigkeit unserer Teens und Twentys für das bewährte Gesetz von Actio und Reactio. Wer sich in die Ecke gedrängt fühlt, kann dabei entweder hilflos zusehen – oder besinnt sich auf ein Wertgefühl, welches ihn auf das diametrale Gegenüber der Schlagseite drängt, um damit nicht nur seine Haut zu retten, sondern auch jene des Volkes. Sämtliche Ansinnen, unseren Heranwachsenden ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, weil sie sich auf dem Stimmzettel nicht mehr länger täuschen lassen wollen von einem Konsortium an „Weiter so“-Idealisten, entpuppen sich als ein Manöver im Sinne des Zeitgeistes. Doch glücklicherweise laufen bereits Kinder in dieser Dekade mit deutlich weniger Scheuklappen durch die Welt als eine toleranzbesoffene Spezies der vor Harmoniesucht nur so triefenden Psychiatristen, die im Zweifel wohl auch bei jeglicher Straftat mit Beteiligung fluchterfahrener Traumatisierter zu dem ungeprüften Schluss kommen, dass es sich hierbei um eine schuldunfähige Charaktere handelt, die wir vor dem Gefängnis bewahren und ihnen stattdessen eine forensische Vollpension gewähren sollten. Und so vertraue ich auf die Mündigkeit unserer Kleinsten, die eine hohe Sensitivität für das aufweisen, was bei uns schiefläuft.