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Nun auch im schwarz-grünen Konstanz: Die AfD markiert ihr Revier – und setzt blaue Akzente!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „CDU und Grüne gewinnen in Konstanz die Bundestagswahl – AfD weit abgeschlagen“ (aus: „Südkurier“ vom 23.02.2025)

Bei der Bundestagswahl haben sich laut Analyse deutliche Unterschiede zwischen dem Urteil des Souveräns im Westen und Osten der Republik offenbart. Man könnte fast meinen, die Mauer stünde noch immer. Und wieder einmal sitzt der Vernünftige offenbar eher in Thüringen und Sachsen statt in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Gleichsam hat die AfD mit ihrer pragmatischen Sicht auf die Entwicklungen dieser Zeit auch an Rhein und Main für ein Umdenken gesorgt. Zwar ist der sogenannte Rechtsruck zwischen Schwarzwald und Ostfriesland weniger stark ausgeprägt als in Magdeburg oder Erfurt. Doch trotz eines unterschiedlichen Abstimmungserhaltens, das in den sogenannten „alten“ Regionen weiterhin mehrheitlich pro CDU ausfiel, konnten die Blauen auch hier deutlich zulegen.

Dies ist nicht zuletzt eines stabilen Ausbaus der Strukturen vor Ort zu verdanken. Insofern war es ein weit über die Symbolik hinausgehender Akt, dass die Alternative für Deutschland einigermaßen zeitgleich mit dem Urnengang auch am Bodensee ihre Präsenz unterstrich. Mit der Gründung des Konzilstadtverbandes Konstanz ist man nun auch organisatorisch fest verankert in meinen heimatlichen Gefilden. Der fünfköpfige Vorstand um den Prokuristen Michael Stauch hat sich unverhohlene Ziele gesetzt. Vor allem mit Blick auf die Neubesetzung des Gemeinderats im Jahr 2029 sollen entsprechende Angebote für den Bürger geschaffen werden, um sodann eine tatsächliche Option zum bisherigen Parteienkartell ankreuzen zu können. Schließlich besteht offenbar für mindestens 10,6 Prozent der Bevölkerung Bedarf eines Kurswechsels.

Durch den Rückenwind des vergangenen Sonntags sind sich die Akteure gewiss, dass man auch in einer grünen Studentenhochburg Menschen mit einem gegenteiligen Konzept überzeugen könne. Es wird nun wohl darauf ankommen, vor allem kommunale Themen aufzugreifen und mit konkreten Lösungsvorschlägen und profunden Antworten das Revier zu markieren. Denn spätestens nach dem Messerangriff auch in der hiesigen Fußgängerzone kommen die Einschläge selbst in der Provinz immer näher. Sie stellen ein Symptom für das politische und gesellschaftliche Entgleisen einer ganzen Nation dar, welchem man auch in Südbaden nicht entrinnt. Entsprechend erwartungsvoll gehen die Blicke in Richtung jener, die aus Schlagworten wie Remigration, Meinungsfreiheit oder Genderstopp Taten folgen lassen möchten.