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Jetzt auch die Demoskopie: Ein neues Mitglied im linkswoken Denunziantenstadl!

Kommentar von Dennis Riehle

Wer in seinen eigenen Fehlern entlarvt wird, reagiert oftmals mit einem Angriff auf die Anderen. Und so dürfte es auch beim altehrwürdigen „Forsa“-Gründer Manfred Güllner sein, der zuletzt in der Öffentlichkeit nur noch selten direkt in Erscheinung trat, weil seine Einschätzungen kaum noch über Substanz der Wahrsagerei hinauskamen – und der möglicherweise nun eine Gelegenheit gesucht hat, um wieder einmal das Rampenlicht genießen zu können. Dass ihm darüber hinaus die AfD nicht schmeckt, das hat er in zahlreichen Fernsehinterviews bereits mehr oder weniger deutlich zum Ausdruck gebracht. Und so verwundert sein Vorstoß aktuell nicht, wenn er gegen die Studienmacher zu Felde zieht, die in ihren Untersuchungen zu der Erkenntnis gekommen sind, dass die Blauen vor allem in der Altersgruppe zwischen Pubertät und jungem Erwachsensein nicht nur die Grünen deutlich verdrängt haben – sondern sich deutlich an die Spitze setzten. Die Autoren hätten nach seiner Auffassung fachliche Fehler gemacht, weil sie sich einerseits zu sehr auf Befragungen stützten, die im Internet für jeden Teilnehmer zugänglich durchgeführt und vor allem von denjenigen genutzt werden, welche sich ohnehin eher im rechten Spektrum verorten. Dass der Analyst damit offenherzig bescheinigt, dass der patriotische Nachwuchs besser mit Sozialen Medien umgehen und für sich nutzen kann als die Antifa, dürfte ihm vielleicht nicht bewusst gewesen sein. Seine Einlassungen untermauern viel eher, dass die parteilichen Bindungen zur Alternative für Deutschland bei unseren Abkömmlingen nicht nur gefestigter sind als jene ins linke Lager. Sondern dass sie gewiefter in moderner Kommunikation und Interaktion erscheinen – und damit eben doch viel mehr an potenziellem Klientel ansprechen können als der Regenbogenklub.

Zudem hängt sich der mittlerweile 82-Jährige an marginalen Auffälligkeiten auf, wenn er zu der Erhellung gelangt, dass die komplette Erhebung allein deshalb nicht zu gebrauchen sei, weil sie in der Gesamtsumme aller Prozentzahlen der einzelnen politischen Wettbewerber auf 99 statt auf 100 komme. Dies spreche aus seiner Sicht für qualitative Mängel – und führe unmittelbar zur Unglaubwürdigkeit der gesamten Evidenz dieses Essays. Gerade dem Statistiker müsste jedoch bekannt sein, dass nahezu jede Umfrage durch entsprechende Rundungen auf solch ein Resultat kommt. Es ist also ein an den Haaren herbeigezogener Versuch eines offenbar neidvollen und mit Argusaugen auf seine Konkurrenten blickenden Soziologen, der sich mit seiner Erfahrung brüsten will – am Ende aber mit einer peinlichen Inszenierung der Einflussnahme auf die öffentliche Bewusstseinsbildung auf dem Boden der Tatsachen ankommt. Dass er den Zuspruch der nachfolgenden Generation für die AfD erheblich niedriger einschätzt, ist in diesen Tagen nichts Neues – zumal er sich dafür auf die hauseigenen Befunde beruft. Denn Güllner reiht sich damit lediglich in die Riege von Establishment, Wirtschaft, Kirchen, Verbänden, Leitmedien, Nichtregierungsorganisationen, Prominenten, Verbänden, Arbeitgebern, Einzelhandel, Versicherungen oder Banken ein, welche zum Generalangriff auf die kritische Opposition geblasen haben. Das sich Gemeinmachen mit der herrschenden Klasse hat selbstverständlich auch unter den Meinungsforschern mittlerweile Hochkonjunktur. Man fühlt sich in der wohligen Wärme des Einheitsbreis nicht nur als der bessere Mensch, sondern vor allem als jener, der mit seiner Macht und Deutungshoheit einen unliebsamen Widersacher gängeln kann.

Denn natürlich braucht man mittlerweile kein Stimmungsbarometer mehr, um allein mit wachem Menschenverstand zu dem Schluss zu kommen, das sich in unserer Gesellschaft insgesamt die Kompassnadel neu ausrichtet – und man sich nach Jahren des Abschweifens in die Progressivität wieder frisch justiert. Denn heutzutage kann jeder, der sich nicht in einem Elfenbeinturm verschanzt hat, die massive Erodierung unseres Miteinanders auf den Straßen und Plätzen beobachten. Geht man durch bestimmte Viertel in den Großstädten, so empfindet man sich zu Recht nicht mehr in Mitteleuropa, sondern in einem Vorort von Bagdad, Mogadischu, Niamey oder Istanbul. Der massive Verlust an Identität macht sich vor allem in unseren Schulen bemerkbar. Deshalb ist es nur allzu plausibel und nachvollziehbar, dass es unsere Kleinsten sind, die die negativen Auswirkungen einer gescheiterten Ideologie des Multikulturalismus als Erste wahrnehmen – und oftmals auf eine sehr brutale Weise mit ihr konfrontiert werden. Wenn in den Klassenzimmern mehr als 90 Prozent der Anwesenden keinen deutschen Ursprung haben – und sich der Rest in den Pausen gegen Faustschläge, Messer und Tritte derjenigen wehren muss, die bei uns nur Gast sind, dann muss sich niemand mehr über einen Nährboden wundern, der letztlich auch zu der Überzeugung bringt, dass eine radikale Trendumkehr zugunsten des Erhalts und des Fortbestandes unseres Volkes nur dann möglich ist, wenn mit den in einer Demokratie begrenzten Mitteln des Souveräns die Notbremse gezogen wird. Dass die Heimatverbundenheit in dieser Alterskohorte eine derartige Renaissance erlebt, lässt sich auch mit einer zunehmend vernünftigen Sicht auf die Vergangenheit erklären.

Denn sie verwechselt nicht mehr die aus dem Nationalsozialismus hervorgehende Mahnung an uns alle, Dehumanisierung und Diktatur nie wieder zuzulassen, mit einer kollektiven Schuld für das damals Geschehene. Denn wie sollen diejenigen, die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden und sich nur noch über die Geschichtsbücher darüber informieren können, was sich an Grausamkeit zwischen 1933 und 1945 abspielte, irgendeine Verantwortung für diese Verbrechen übernehmen? Es ist ja die perfide Doppelmoral der Korrekten und Wachsamen unter uns, die sich auf der einen Seite mit Vehemenz gegen eine autochthone Verwurzelung mit ihrem Zuhause stellen – aber sodann auf eine gemeinschaftshaftende Erbsünde verweisen, die ja nur jener in sich tragen könnte, der sich ethnisch mit seinen Vorfahren identifiziert. Entsprechend sind unsere Teenager und Twenties die Hoffnungsträger mit einer immanenten Vaterlandsliebe, welche mit ihrem künftigen Abstimmungsverhalten maßgeblich dazu beitragen werden, in welche Richtung es mit unseren Breiten gehen wird. Dass sich in Zeiten einer aufgeheizten Stimmung, der Stigmatisierung, Brandmarkung und Repression von aufmüpfigen Mitbürgern nicht jeder traut, seine Präferenz in einem Survey offen kundzutun, ist nur allzu verständlich. Auch deshalb fiel der Zuspruch für die AfD am Wahlabend bisher stets höher aus, als es die Prognosen im Vorfeld vermuten ließen. Dass man dem Rückhalt für den politischen Gegner mit wachsender Hilflosigkeit und bloßen Mitteln der Zensur, Drangsal und Denunziation entgegentritt, bestätigt das Nervenflattern im Regierungsviertel. Und da wird auch die Nebelkerze eines Demoskopie-Rentners nichts bringen, der auf der Zielgeraden seines Berufslebens noch einmal den Duft der Anbiederung versprüht.

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