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Ein Trauerspiel in mehreren Akten: Die AfD hat ihre Jugend auf dem Altar der Anschlussfähigkeit geopfert!

Kommentar von Dennis Riehle

Nach dem Entschluss des Bundesparteitags der AfD wurde mir vorgeworfen, ich hielte meine schützende Hand über die per Delegiertenvotum disziplinierten Sprösslinge, obwohl diese doch selbst einverstanden gewesen seien, dass die JA aufgelöst und eine neue Organisation unter den Fittichen der Mutterpartei aufgebaut wird. Zu wenig hätte ich recherchiert, dass sich der Nachwuchs damit abgefunden habe, dass man ihm per verräterischem Dolchstoß seiner Souveränität und Freiheit beraubt. Mit Verlaub, aber so viel Masochismus ist nicht einmal den Grünen immanent, die dieses Land an alle Flüchtlinge unseres Globus preisgeben und damit die eigene Existenz in Gefahr bringen. Es mag nach außen hin einige Spitzenvertreter der Jungen Alternative gegeben haben, die sich mit dem Votum der Anwesenden zufrieden zeigen. Doch weil ich meiner journalistischen Aufgabe nachgekommen und etwas tiefer in die Materie eingestiegen bin, habe ich zahlreiche Vertreter aus der zweiten und dritten Reihe getroffen, die exakt der Darstellung widersprechen, man habe sich aus freien Stücken der Eingliederung in die Strukturen der wachsamen Eltern Weidel und Chrupalla verschrieben. Denn wer begleitet sich schon gerne selbst zur Schlachtbank des Verrats, auf der man Prinzipien, Überzeugungen und Ideale opfern soll – ohne Rücksicht auf Ansehens- und Wertverlust.

Es ist offenbar mitnichten so, dass alle Weichenstellungen im Einvernehmen vorgenommen wurden. Denn schon allein der Umstand, dass die vorgeschobene Argumentation hinkt, wonach man einen Schutzschirm habe aufspannen wollen, damit die bisher als Verein geltende Generation der Heranwachsenden nicht vom Staat verboten würde, bleibt in diesem Kontext ausgespart. Die Gefahr einer Repression durch Frau Faeser besteht schon seit längerem nicht mehr, weil selbst die beteiligten Behörden eingeräumt haben, dass schon heute die Verwobenheit zum blauen Bundesvorstand zu eng ist, um in einem einfachen Verfügen durch die Innenministerin die Patrioten von morgen zu untersagen. Es wird mit falschen Karten gespielt, um die wahren Beweggründe zu verschleiern, die zum jetzigen Misstrauen gegenüber den 18- bis 25-Jährigen geführt haben. Es ging allein um die Tatsache, dass der gemäßigte Zirkel und Dunstkreis um die Kanzlerkandidatin Kontrolle und Potenz über die sich zunehmend emanzipierenden Teenager haben will. Denn man hat schon allein deshalb ein Problem mit der Vokabel der Radikalität, weil man sich offenbar ihrer Übersetzung und des Wortursprungs nicht gänzlich im Klaren ist. Und bisweilen offenbar getrieben wird vom Reiz der Anpassungsfähigkeit gegenüber einem potenziellen Koalitionspartner, der mit der Jungen Union ein weniger rebellierendes Vorfeld hat.

Es ist weder etwas Anrüchiges noch Verwerfliches, wenn man sich zu seinen Wurzeln bekennt. Und natürlich kann man es einer Gesellschaftsgruppe nicht übel nehmen, die auf unseren Schulhöfen täglich neu mit der migrantischen Bereicherung von Messern und anderen Waffen Bekanntschaft macht, dass ihr – im Gegensatz zu manch einem es sich auf dem heimischen Sofa vor dem ÖRR gemütlich machenden Deutschen – die Zukunft nicht egal ist. Denn sie wird später mitten in einem Kulturkampf gefordert sein, bei dem es um die Vormachtstellung der christlich-abendländischen Tradierung geht. Und dann nützt es auch nichts mehr, Samthandschuhe auszupacken. Sondern man muss im Zweifel härtere Geschütze wie die millionenfache Remigration von Personen ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus aufziehen. Dass sich die Frontfrau der AfD nur mit Mühe in Riesa dazu durchrang, diesen schrecklich bösen Terminus überhaupt in den Mund zu nehmen, belegt unmissverständlich, woher der Wind weht, den Mitzwanzigern die unbehelligte Rede verbieten zu wollen. Und deshalb bleibe ich bei meiner kommentierenden Einschätzung, dass man sich keinen Gefallen damit getan hat, wieder einmal Distanz gegenüber den eigenen Leuten einzunehmen. Wenigstens innerhalb eines Lagers sollte es als verpönt gelten, sich in Kontakt- und Fremdscham zu üben. Denn beides ist Ausdruck mangelnden Rückgrats.