Kommentar und Porträt über AfD-Politiker Frank-Christian Handel MdA
Sie werden als Nazis und Faschisten beschimpft, erhalten Drohbriefe und müssen um ihr Eigentum fürchten. Mitglieder und Funktionäre der AfD sind mittlerweile vielfältigen Anfeindungen und Repressionen ausgesetzt. Bisweilen sorgen sie sich nicht nur um ihr Hab und Gut, sondern leben im Zweifel gar in Angst um die persönliche Unversehrtheit. Tyrannei gehört in 2025 für viele von ihnen zum Alltag. Denn innerhalb einer verrohten Gesellschaft, in der sich Menschen moralisch besser fühlen denn der Rest, sind Spaltung und Aufwiegelung zu einer bezeichnenden Normalität geworden. Dass die oft den Kreisen der Antifa zugehörigen Rächer von Kommunismus und Sozialismus darüber hinaus als die einzig wahren Demokraten auftreten, weil sie einer linken und zeitgeistigen Gesinnung anhängen, lässt das Ausmaß von Hetze und Hass ins Unermessliche ansteigen. Es gibt kaum noch eine Hemmschwelle, Grenzen oder Pietät waren unter diesen Agitatoren ohnehin stets Mangelware. Sie sind im Geiste zivilisiert, Andersdenkende mit Gewalt und Unterdrückung zu überziehen. Und Vielfalt gilt unter Despoten sowieso nur dann, nutzt er dem genossenschaftlichen Zweck.
Solche Erfahrung musste beispielsweise auch das Mitglied des hauptstädtischen Abgeordnetenhauses, Frank-Christian Hansel, machen. Noch im Januar hatte die „Berliner Zeitung“ unter der Überschrift „Ich habe mich gefragt, wie ich reagieren soll, wenn jemand ein Messer zieht“ über Steckbriefe berichtet, die an seine private Adresse versandt wurden. Aber auch ein Anschlag auf das Auto gehört offenbar zur traurigen Realität in diesen Tagen, für die sich jeder aufrichtige Bürger schämen muss. Dass der Mandatar angesichts der angespannten Gemengelage noch immer mit Courage und Rückgrat auftritt, um für seine Partei um Wählerstimmen zu werben, ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Stattdessen hätte sich manch ein Volksvertreter spätestens an dieser Stelle zurückgezogen, nagt es doch an der psychischen Substanz und erschüttert die Integrität des Einzelnen, wird man für ein Engagement ausgerechnet in jener Partei angegangen, die aktuell in Umfragen die Union überrundet hatte – und damit mehr als deutlich vom Souverän legitimiert ist. So bedarf es ohnehin keiner Rechtfertigung, zumal aus nachvollziehbarem Grund bislang niemandem gelang, eine Kraft zu verbieten, die bei näherem Hinsehen Werte und Tugenden des Grundgesetzes hofiert.
Ich habe den studierten Politologen, der auch die Fächer Philosophie und Lateinamerikanistik belegte, als einen zutiefst aufrichtigen, ehrlichen und treuen Repräsentanten der Alternative für Deutschland kennengelernt, welchem es an jeglichen Allüren fehlt – obwohl er beruflich eine bedeutende Karriere aufweisen kann. Der geborene Wiesbadener war nach der Wende nicht zuletzt als Chef der Kanzlei des Magistrats im Roten Rathaus beschäftigt, kam 1991 zur Treuhandanstalt. Bis zum Anfang der 90er gehörte der heute 60-Jährige der SPD an, trat 2013 bei den Blauen ein und war dort rund 13 Monate ihr Bundesgeschäftsführer. Sein herausragender Einsatz galt unter anderem dem Thema Flughafen BER, aber auch der Verteidigung der Meinungsfreiheit. Seine Debattenbeiträge im Plenum haben regelmäßig Aufmerksamkeit erzeugt, ging er doch wiederholt SPD, Grüne und Linke für ihr ungehobeltes Verhalten in der Auseinandersetzung an. Seine Mahnung zu einem fairen Umgang miteinander, aber auch der Appell hinsichtlich des erlahmenden Respekts und Ehrgefühls mit Blick auf Menschen in weltanschaulicher Unterschiedlichkeit, haben ihn zu einem bedeutenden Ankläger pulsierender Sittenlosigkeit und ethischer Farce gemacht.
Gerade gegen jene mit brachialer Potenz vorzugehen, die sich als Brückenbauer im ideologischen Dialog anbieten, zeigt die außergewöhnliche Niedertracht der Gegner. Dabei ist der Fürsprecher bürgerlicher Mehrheiten und Unterstützer einer prinzipiellen Bereitschaft, Regierungsverantwortung zu übernehmen, vor allem auch für seine diplomatische Ader bekannt, argumentiert er aus der Perspektive des eher gemäßigten und liberalen Lagers zugunsten von Kompromiss und gegen Frontalopposition, die sich in Plakativen und Inhaltsleere erschöpft. Seine mittlerweile zu Brot-und-Butter-Themen gewordenen Anliegen einer rationalen Aufklärung über Klimairrsinn und die wahnwitzigen Konsequenzen der verkopften Transformation haben ihm auch deshalb einen überaus positiven Leumund eingebracht, zeigt er sich nicht nur rhetorisch eloquent und in der Kundgabe von präziser Stilistik. Sondern der seit dem wiederholten Urnengang 2023 in seinen Ämtern bestätigte Hesse beweist vor allem dann Kollegialität, Nahbarkeit und Verstand, ist man sich sachlich nur im Dissens verbunden. Diese Größe macht ihn charakterlich zu einem Gewinn erster Güte. Und seine Stärke in Haltung und Mut mögen ihn befähigen, der Polarisierung auch fortan die Stirn zu bieten.
Autor: Dennis Riehle
Frank-Christian Hansel betreibt auch auf der Plattform einen entsprechenden Account.