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Die journalistische Kernschmelze beginnt: Gewaltverherrlichender Führerkult unter AfD-Anhängern?

Kommentar von Dennis Riehle

Bizarrer könnte die Gegenwart kaum noch sein. Da werden bei einem Terroranschlag mit dem mittlerweile berüchtigten Werkzeug des Messers und nach dem typischen Modus Operandi für das Vorgehen von Tätern aus einem klar definierten und abgrenzbaren Herkunftsbereich hiesige Bürger auf bestialische Weise getötet und verletzt. Doch manch ein Haltungskollege hat trotz der von Beginn an bestehenden Zeugenaussagen über eine arabische Erscheinung des Attentäters nichts Besseres zu tun, als über einen fremdenfeindlichen Hintergrund des Geschehens zu spekulieren. Und als ob nicht deutlich geworden wäre, wodurch Integrität, Souveränität und Unversehrtheit des Volkes bedroht sind, veröffentlichen Leitmedien im zeitlichen Zusammenhang rasant wachsender Ausländerkriminalität wiederum äußerst fragwürdige Studien und Erkenntnisse, wonach sich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Anhänger der AfD zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft und der Sehnsucht nach einer den Weg mit harter Hand vorgebenden Persönlichkeit bekennt. Dass bei jeder Umfrage in diesen Tagen nicht nur Skepsis, sondern Argwohn und Unglaube angebracht sind, erahnen wir nicht erst seit der grandiosen wissenschaftlichen Schlussfolgerung, dass es besonders die Wähler der Alternative für Deutschland sind, die im Sommerurlaub am häufigsten in den Swimmingpool urinieren. Wer angesichts einer solch stupiden, infantilen und plumpen Demagogie und Agitation die Kampagne gegen die kritische Opposition nicht zu entlarven bereit und willens ist, der hat auf dem Weg in Richtung Wokeness nicht nur seinen gesunden Menschenverstand abgegeben. Sondern er ist von einer eingeebneten und kanalisierten Presse derart infiltriert worden, dass er auch der Schlagzeile über jüngst auf unserem Planeten gelandete Außerirdische vollstes Vertrauen schenken würde.

Wirft man unter diesem Aspekt einen Blick auf die unter dem Deckmantel von Evidenz, Konklusion und Repräsentativität fungierende Vorgehensweise, mit der sogenannte Meinungsforscher heutzutage ein Psychogramm über die Unterstützer der Blauen erstellen, so braucht es nicht sehr viel Fachkenntnis, um ein dreistes Muster zu demaskieren. Da reicht der Instrumentenkasten von ergebnisgeschlossenen, suggestiven und mehrere Bedingungen verknüpfenden Fragestellungen, die weder ein differenziertes noch abgestuftes Bild zulassen. Noch geben sie dem Interviewten die Gelegenheit, sich hinreichend von Vorurteilen und Ressentiments distanzieren zu können. Denn diese in der investigativen Berichterstattung als ideale Schlagzeilen herhaltenden Plakative werden dank einer subtilen Interpretation von Aussagen kurzerhand jedem unterstellt, der sich einen Umbruch der politischen Verhältnisse wünscht – aber dabei nicht etwa auf eine Revolution abzielt, sondern lediglich auf einen demokratisch herbeigeführten Machtwechsel, der am Ende dem Votum der Mehrheit gerecht wird. Auch gibt es unter den Befürwortern von Weidel, Chrupalla oder Höcke keine nennenswerte Zahl an Ewiggestrigen, die es tatsächlich auf die Wiedergeburt eines Massenmörders abgesehen haben. Dass das Ansinnen von deutlich mehr Richtung, Haltung und Courage bei Verantwortlichen wie dem Kanzler, Ministern und Behörden nichts Anrüchiges ist, zeigt das gebrochene Versprechen von Olaf Scholz, dass die von uns bestellte Führung nicht geliefert wurde. Tatsächlich kann man im Chaos der Ampel durchaus auf den Gedanken kommen, dass es im Berliner Regierungsviertel wieder mehr Ordnung braucht. Was das dann allerdings mit dem Aufstieg von Adolf Hitler zu tun hat, werden nur diejenigen beantworten können, die es von Anfang an darauf abgesehen hatten, ein Zerrbild über jene zu verbreiten, die der Verfassungsschutz ohne substanzielle und konkrete Begründung als Rechtsextremisten brandmarkt.

Mittlerweile greifen nicht nur die Demoskopie und Empirie schamlos in den Wahlkampf ein. Da reichte bereits die Lügengeschichte um ein Geheimtreffen am Lehnitzsee aus, mit dem die herrschende Klasse unter Zuhilfenahme eines sich integer gebenden Recherchezentrums und angesichts des Handlangertums eines auf Gebührenzahlerkosten Propaganda verbreitenden Staatsfunks das Märchen über die Deportation von Millionen Deutschen mit Migrationshintergrund über den Äther streuen ließ. Wenn sich die Publizistik gemeinmacht mit dem unverhohlenen Bestreben, durch unlautere Mittel und mithilfe von auf dubiosem Wege erlangten Informationen den politischen Gegner der Obrigkeit durch Verleumdung, Denunziation und Diffamierung mundtot machen zu wollen, dann hat sie nicht nur jeglichen Berufsethos verwirkt. Stattdessen macht sie sich lächerlich, wenn sie tatsächlich noch immer davon ausgeht, dass eine breite Leserschaft eine einigermaßen profane Manipulation allein deshalb nicht bemerken würde, weil der mit jedem Machetenangriff in unseren Fußgängerzonen kleiner werdende Fanclub einer harmonischen Berieselung durch „Tagesschau“ oder „heute“-Sendung auch dann noch Applaus klatscht, wenn ihm der ÖRR den klingenscharfen Islamismus als eine Bereicherung verkauft. Und so mögen die Anstrengungen noch so groß werden, das Narrativ der von rechts kommenden Gefahr für unsere liberale Gesellschaft hochzuhalten. Es wird immer blökende Schafe und willfährige Marionetten geben. Am Ende zählt aber nicht derjenige, der vor dem Brandenburger Tor gegen den Faschismus antrommelt. Sondern der in der Stimmkabine unbehelligt von allen Einflüssen sein Kreuz dort setzt, wo allein er es für richtig hält. Und so hat weder die Affäre um Hubert Aiwanger den Ausgang des bayerischen Urnengangs maßgeblich tangiert. Noch konnte eine skandalisierte Äußerung von Maximilian Krah die Alternativen beim Entscheid am 9. Juni 2024 schwächen. Denn das Volk ist weniger dumm, als sich das der Autokrat wünschen mag.