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Der Weihnachtsmann mitten in Spätsommer: Wenn Grüne im Märchenrausch versinken!

Kommentar von Dennis Riehle

In den Supermärkten der Republik mehren sich die Anzeichen dafür, dass das Christfest nicht mehr allzu weit entfernt ist. Da stehen die Schokoladennikoläuse in voller Montur – und schwitzen bei rund 30 Grad so sehr, dass Karl Lauterbach möglicherweise darüber nachdenkt, ihnen zumindest bis im Oktober noch Hitzefrei zu geben. Hierbei könnte er allerdings auf den Widerstand manch eines Grünen-Politikers stoßen, der sogar mitten im Spätsommer darauf angewiesen ist, Geschichten über den Weihnachtsmann zu verbreiten – um damit die eigene Naivität und Verblendung aufrechtzuerhalten, welche durch die Wahlergebnisse in Ostdeutschland massiv ins Wanken geraten zu sein scheinen. Da ist es also die Hamburger Spitzenkandidatin Katharina Fegebank, welche in einem jüngst veröffentlichten Interview unter Anwendung der von der Partei gewohnten Überheblichkeit und Arroganz eine Prognose für die spätestens in 12 Monaten stattfindende Bundestagswahl aufstellt, die man eigentlich nur dann äußern kann, wenn man – ebenso wie Robert Habeck – von der Wirklichkeit umzingelt ist. Die Flucht vor der Realität treibt bisweilen seltsame Blüten.

Und so mag der mit Wasser oder Wein angetrunkene Mut dazu führen, sich in größtmöglicher Frustration und Enttäuschung über das Abschneiden in Thüringen und Sachsen von der profanen Erkenntnis dissoziieren zu können, dass man in den Umfragen für die gesamte Republik mittlerweile an der Einstelligkeit kratzt. Doch die Leugnung von Tatsächlichkeiten ist lediglich ein psychologischer Mechanismus. Schließlich kann man einigermaßen stabile Gegebenheiten nur so lange verdrängen, wie man sich im eigenen Dunstkreis wechselseitig des richtigen Weges versichert. Deshalb kam es nach der Klatsche in Erfurt und Dresden nicht etwa zu selbstkritischen Worten einer zur ökologischen Nischenpartei degradierten Kraft. Stattdessen war wieder einmal der Souverän schuld, der die grandiosen Leistungen der Ampel nicht zu würdigen weiß – obwohl man ihm doch alle Schritte des Abwrackens unseres Wirtschaftsstandorts, der kulturellen Identität sowie der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nur allzu penibel erklärt hat.

Ja, wir sind ein undankbares Volk, das unfähig erscheint, Olaf Scholz als den besten Kanzler seit Julius Caesar zu feiern. Wir möchten auch nicht wahrhaben, welch beachtlicher Fortschritt es ist, dass Islamisten in ihrer Gnade gegenüber dem Abendland heute davon absehen, Flugzeuge in Zwillingstürme zu stürzen – und sich stattdessen mit messerbehafteten Einzelfällen zufriedengeben. Und wo bleibt unsere Willfährigkeit, die Solarpanele und das LNG-Terminal als die spektakulärsten Erfindungen der Gegenwart zu preisen – und uns endlich der Trauer über abgerissene Atomkraftwerke zu entledigen? Nicht einmal eine Glaskugel aus nachhaltigem Anbau dürfte sich in der jetzigen Situation dazu durchringen, für das Morgen eine Alleinherrschaft von Ricarda Lang, Katrin Göring-Eckardt und Annalena Baerbock vorherzusagen. Wer noch immer daran glaubt, dass das Establishment nach drei Jahren „Weiter so“ das Ruder wird rumreißen können, weil man es geschafft hatte, eine kostspielige Inszenierung der Abschiebung von 28 Schwerstverbrechern kurz vor den Urnengängen im Osten über die eingeebneten Medien öffentlichkeitswirksam als Ausdruck der Handlungsfähigkeit zu verkaufen, träumt nachts wahrscheinlich auch vom Paradies auf Erden, in dem sich der queere Transmuslim mit Mohammeds Gesandten in den Armen liegt, um unter dem Windrad und Regenbogen gen Mekka betend Allah für dessen große Offenherzigkeit gegenüber der Vielfalt zu huldigen.

Es liegt mir völlig fern, über das intellektuelle Durchschnittsniveau unserer Gesellschaft zu sinnieren. Aber für mich mehren sich die Zweifel, ob nicht erst die Pisa-Ergebnisse attestiert haben, wie einfach gestrickt manch ein Deutscher daherkommt, der in diesen Tagen sein Vertrauen noch immer in bestqualifizierte Ausbildungsverweigerer legt, die angesichts der schrumpfenden Balken in der Hochrechnung schluchzend die Welt nicht mehr verstehen. Warum muss Demokratie nur so anspruchsvoll sein, wenn auf dem Stimmzettel doch prinzipiell auch Raum für lediglich einen einzigen Anbieter ist. Und so dürften weiterhin spannende Monate vor uns liegen, in denen auch die Omas gegen rechts wiederum dafür kämpfen werden, dass neben der SPD kein Platz für Andersdenkende ist, die Volksherrschaft allein durch Zensur und Repression gerettet werden kann – und ein Philosoph an der Spitze der Regierung sowohl dafür sorgt, dass Betriebe im Falle von Insolvenz auch tatsächlich nichts mehr produzieren. Als auch Bemühen in die Ambition steckt, dass der Blick auf des Nachbars Wärmepumpe das größte Highlight während des Urlaubs auf Balkonien ist, weil sich der den halben Globus alimentierende Normalbürger selbst die Auszeit in Hintertupfingen kaum noch leisten kann.