Kommentar von Dennis Riehle
Eigentlich wäre das Renaturierungsgesetz auf europäischer Ebene vor dem Fall gewesen. Doch weil sich die österreichische Umweltministerin entgegen des Beschlusses und wider der Absprache mit ihrem Koalitionspartner kurzerhand dazu entschied, in Brüssel doch mit „Ja“ zu stimmen, wurde neuerlich ein bürokratisches Monster mit einer knappen Mehrheit abgesegnet, das wieder einmal die Doppelmoral der Grünen in diesen Tagen in einer grandiosen Unverhohlenheit offenbart. Denn auch wenn es wunderbar harmonisch klingen mag, was dieses neue Paket an Maßnahmen zur Aufforstung und Wiederherstellung von Sphären plant, versteckt sich dahinter nicht nur ein weiteres Konstrukt zur Disziplinierung und Reglementierung der einzelnen Staaten, ihrer Unternehmen und Einwohner. Viel eher sollen Milliarden in zweifelhafte Projekte investiert werden, zu denen Experten bereits prognostiziert hatten, dass sie an der Artenvielfalt nicht viel ändern werden – aber wahrscheinlich zahlreichen weiteren Beamten zu einem gutdotierten Job verhelfen dürften. Es ist die Vielzüngigkeit der vermeintlichen Weltretter, welche uns noch immer eine Landschaft aus Windrädern, Solaranlagen und Wärmepumpen als nachhaltige Errungenschaft im Kampf gegen den Klimawandel verkaufen wollen. Und das, obwohl sie eigentlich selbst ganz genau wissen, welch massiver Schaden gegenüber Flora, Fauna und Habitat entsteht, wenn man eine künstliche Welt erschafft, in der plötzlich schwarze Photovoltaikwüsten das Bild prägen – und Propeller rare Vögel in der Luft zerreißen. Wer sich einmal das Fundament eines solchen Apparats näher angesehen hat, kann letztlich nur zu dem erschreckenden Befund gelangen, dass wir in einer größtmöglichen Widernatürlichkeit riesige Areale zerstören, um dort ein Verarbeitungsverfahren zu installieren, das nicht nur enorme Lautstärke für die Bevölkerung mit sich bringt – sondern im Zweifel auch rasch einmal abbrennt, ohne wirklich gelöscht werden zu können. Um Ausreden ist man dabei nicht verlegen, weil die Existenz der Progressiven ohnehin auf Selbstsuggestion beruht.
Schließlich braucht es eine Menge an Hirnwindungen, um die Logik derjenigen zu verstehen, die hinsichtlich der Erwärmung unserer Atmosphäre physikalische Grundsätze geflissentlich vernachlässigen. Im Kontinuum zu den E-Autos, sonnt man sich in der Entwicklung von emissionsfreien Fahrzeugen, berücksichtigt aber dabei kaum, welche enormen Mengen an seltenen und schützenswerten Materialien für ihre Herstellung verschlissen werden. Es kommt einer Vergewaltigung unseres ökologischen Systems gleich, wenn wir nicht nur immer mehr Flächen für den Bau von neuen Wohnungen versiegeln, weil der moderne Single immer mehr Raum beansprucht, um seine Identität zu entfalten, Dass damit beispielsweise jeder Hochwasserschutz ad absurdum geführt wird, verschwindet unter dem Mantel des Schweigens. Viel eher erschaffen wir uns eine Parallelwelt, die vor vermeintlichem Transhumanismus nur so strotzt – und die Schöpfung in einer unverantwortlichen Weise für die Etablierung einer Anschauung missbraucht, mit der sich ihre Fürsprecher eigenmächtig in die Tasche lügen. Schließlich ist es eine diametrale Gegensätzlichkeit, einerseits nur auf den ersten Blick hehre Paragraphen zu beschließen, die beispielsweise Mooren und Tümpeln zu neuem Leben verhelfen sollen – und sich auf der anderen Seite einen Schein aufzubauen, der mit Ursprünglichkeit ungefähr genauso viel zu tun hat wie das CO2 mit dem perspektivischen Wetter. Denn was wir dort aus dem Boden stampfen und als einen Meilenstein im Vorankommen zur Emissionsfreiheit preisen, ist unter der nüchternen Hinzunahme von gesundem Menschenverstand ein gigantisches Subventionsprogramm für die Erneuerbaren-Industrie, von der nicht nur die Termondoisten profitieren – sondern sämtliche Sparten an der Erfindung, Produktion und Vermarktung von Technologien, die mit der Originalität der uns zur Verfügung gestellten Ressourcen am Ende nichts mehr gemeinhaben. Während es sich beispielsweise bei Öl und Gas um ein Erzeugnis von Mutter Erde handelt, dürfte man dies von Panelen auf dem Dach wohl ebenso kaum behaupten können wie von lärmenden Rotoren oder prustenden Freiluftheizungen.
Völlig abseits der ohnehin mittlerweile müßig gewordenen Debatte über die ausschließlich anthropogene Ursache des Anstiegs der Durchschnittstemperaturen auf diesem Globus, stellt auch die Überheblichkeit und Hochmut unserer Spezies einen bemerkenswerten Akt der Übergriffigkeit auf ein ausbalanciertes Gefüge dar, welches sich über die Jahrmilliarden immer wieder aus eigener Kraft reguliert hat – und ohne Intervention der Gattung des Homo sapiens deutlich besser prosperierte als in Zeiten, welche Traumtänzer zur Realisierung ihrer Utopie nutzen. Wenn sich also Habeck, Lemke, Baerbock oder Lang im Rampenlicht ihrer Fans dafür beklatschen und gar als messianische Retter vor der Hitzeapokalypse feiern lassen, dass sie denjenigen Wäldern zu einem frischen Glanz verhelfen, welche zuvor für die Platzierung von Aerokraftgeneratoren abgeholzt werden mussten, beißt sich nicht nur die Katze in den Schwanz – sondern geht die Volksverdummung in unverminderter Dreistigkeit weiter. Niemand braucht eine Wirklichkeit, die am Ende alles schlimmer macht, als irgendeinen Nutzen zu zeigen. Denn die Effekte der bisherigen Transformation sind einigermaßen überschaubar. Offenkundig interessiert sich Petrus nicht allzu sehr für unsere Gebaren – weil er glücklicherweise im Schulunterricht aufgepasst hat, um dort die marginale Bedeutung des Kohlenstoffdioxids für die Zusammensetzung der Luftschichten vermittelt zu bekommen. Wenn man sich insbesondere die Verschiebung der Partikeldichte seit dem großflächigen Ausstoß der vermeintlich schadvollen Spurengase näher ansieht, so geht es hier um Promille-Bereiche, von denen kein ernsthafter Wissenschaftler behaupten kann, dass sie eine eklatante Auswirkung auf die Sonnenreflexion haben sollen. Stattdessen handelt es sich bei dem konsensualen Narrativ der Forschung um den Versuch der Indoktrination einer neuerlichen Schuldbehauptung, von der insbesondere die Deutschen nur allzu gut wissen, wie sehr sie sich zur Gängelung zweckentfremden lässt. Daher ist es Zeit, dieses Mysterium zu entlarven – und die Unsummen nicht länger in ein Bemühen um Veränderung von Unwägbarkeiten zu investieren, sondern in die Adaption gegenüber Schwankungen und Anomalien, die wir als kleine Lichter nicht beeinflussen und können.