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Der Alptraum von der blauen Vereinnahmung: „Wertkonservative“ Redakteure in der AfD-Falle!

Kommentar von Dennis Riehle

Der politische Kompass in Deutschland hat sich frisch ausgerichtet. Nicht nur ich selbst habe meinen persönlichen Standpunkt korrigiert und bin auf den ersten Blick gemäß des physikalischen Prinzips von Actio und Reactio nach einem massiven Linksdrall in der Gesellschaft gewandert. Bei einem zweiten Hinschauen verorte ich mich allerdings nicht weit von meiner ursprünglichen Überzeugung entfernt – doch der Gradmesser hat sich verschoben. Dass sich die Verhältnisse aber derart geändert hätten, dass ein seit Jahren immer mehr der Progressivität, der Moderne und einem Kulturkampf verschriebenes Presseorgan nun auf die Idee kommt, zur Produktion von Schlagzeilen einen ihren Mitarbeiter als wertkonservativ darzustellen, der sich angeblich davor fürchtet, von Menschen rechts überholt zu werden, die sich der Alternative für Deutschland zugehörig fühlen, muss einmal mehr als ein taktisches Manöver der Leitmedien klassifiziert werden. Denn es sind eben Blätter wie „Die Zeit“, welche keine Gelegenheit auslassen, die kritische Opposition in Deutschland durch das Aufmalen von Schreckensszenarien als eine Bedrohung für die Demokratie abzustempeln – und sich damit an einem Manöver von Denunziation, Repression und Brandmarkung zu beteiligen.

Und so bleibt zunächst einmal ein müdes Lächeln, wenn eine Haltungsjournaille tatsächlich behauptet, in ihren Gefilden Redakteure zu beherbergen, die sich nicht als freisinnig, sozialistisch oder gutmenschlich begreifen – hingegen nach ihrer individuellen Auffassung einem bürgerlichen Metier angehören, das sich in seiner Bourgeoisie gefährdet sieht. Angeblich fühlen sie sich von Vertretern einer extremistischen Partei bedrängt, die allein durch den Verfassungsschutz das entsprechende Etikett verliehen bekam. Es ist diese Märchenerzählung, wonach die Avantgardisten Angst davor haben müssten, dass die AfD in Verantwortung kommt, welche von meinen Haltungskollegen verbreitet wird – in der hilflosen Hoffnung, man könne die Kontrastierung und Spaltung in unserem Miteinander noch ein wenig verstärken. Da wird unter dem Deckmantel eines Meinungsbeitrags weiterhin das Postulat erhoben, dass es sich bei den Blauen durchwegs um Faschisten handele, welche unsere Grundordnung erodieren und diese Nation um acht bis neun Dekaden zurückwerfen wolle. Doch ich kann nach meinen bisherigen Erfahrungen beruhigen: Es muss sich niemand zwischen CDU und Grünen ernsthafte Gedanken darüber machen, im weichgespülten Dasein als Kartellist Konkurrenz durch diejenigen zu bekommen, die sich in aller Deutlichkeit als vaterlandsliebend geben.

Denn auch wenn die programmatische Nähe zwischen Union und den Alternativen deutlich größer ist als in Richtung aller anderen Etablierten, so sind schlaflose Nächte doch völlig überflüssig. Denn den Versuch der zwangsweisen Vereinnahmung wird es schon deshalb nicht geben, weil Indoktrination bereits ausgiebig von Scholz und seinem Dunstkreis betrieben wird. Zudem liegen im Zweifel doch Welten zwischen einem Hobbypatrioten auf der einen Seite – der in Anlehnung an Robert Habeck nur dann etwas für seine Herkunft empfindet, wenn es die Gemengelage erfordert und die mediale Öffentlichkeit ein entsprechendes Bekenntnis zu Deutschland allein aus ökonomischen Gründen abverlangt-, und überzeugten Wählern, die in Weidel, Höcke oder Krah das Potenzial für eine radikale Umkehr in der derzeitigen Irrfahrt erkennen. Die hanebüchene Phantasie einer Weimarer Republik 2.0, in der die Mitte zerrieben wird, lässt sich weder geschichtlich noch mit Verstand untermauern. Es sind nicht die Verfechter von Remigration, Retransformation und Reformation, die im Augenblick unsere Gemeinschaft in den Schraubstock eingespannt haben. Viel eher sind es die Regierenden, die für ihren Machterhalt jegliches Mittel nutzen, um einen Keil zwischen die Menschen zu treiben. Und sie sind sich dabei gewiss, dass es der hörige, naive und unsichere Teil der Bevölkerung ist, welcher sich aus Kontaktscham schon prinzipiell nicht mit der Programmatik der AfD auseinandersetzt – und sich in blindem Vertrauen viel eher auf das plumpe Hörensagen verlässt, was durch die Bundesinnenministerin und ihren Behördenchef Haldenwang der Presse auszusenden diktiert wird.

Die Unterjochung findet durch die Ampel statt, die staatliche Institutionen dafür missbraucht, ein Narrativ in die Welt zu setzen, das mit der Programmatik der Alternative für Deutschland genauso viel zu tun hat wie das CO2 mit dem Klimawandel. Deshalb sollte keinem Vernunftorientierten vor der etwaigen Mitsprache der Partei auf Bundes- oder Landesebene bange sein, jedoch bedarfsweise vor einem nächtlichen Spaziergang in unseren Großstädten, vor der nächsten Stromabrechnung für die eingebaute Wärmepumpe, vor einem weiteren Ausverkauf unserer Wirtschaft, vor dem Windrad vor der Haustür, vor einer Theokratie, vor dem Geschlechterwechsel, vor Cannabis oder vor dem ÖRR. Es sind diese Nebelkerzen, welche eine im Untergang befindliche Truppe aus Inkompetenz, Versagen und Scheitern zündet, um die desaströse Leistungsbilanz zu vertuschen, welche denjenigen zurück in die blökende Schafherde locken sollen, der desorientiert zwischen den beiden Polen des Tableaus stehend weder Fisch noch Fleisch ist. Ihm sei nicht aus Gründen des Risikos einer Einverleibung durch die bösen Nazis dazu geraten, die innewohnende Zerrissenheit zwischen Heimatverbundenheit und Weltoffenheit zu überwinden. Viel eher kann ein klares Bekenntnis die Augen öffnen, dass der Feind nicht gegenüber, sondern in den eigenen Reihen sitzt.

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