Kommentar zum Artikel „SPD-Chef Klingbeil: Es wird mehr Zurückweisungen geben“ (aus: RND vom 11.04.2025)
Liebe SPD, hat Ihnen schon einmal ein sogenannter Schutzsuchender ins Gesicht gespuckt? Und das nicht nur sprichwörtlich? Wohl kaum. Und das ist ein diametraler Unterschied zwischen Saskia Esken und Lars Klingbeil auf der einen Seite – und mir auf der anderen. Ich war vor langer Zeit Mitglied in Ihrer Partei. Denn ich hegte den Wunsch, mich für Gerechtigkeit, Frieden und Arbeitnehmer einzusetzen. Und das aus Leidenschaft und mit Inbrunst. So bin ich während meiner beruflichen Tätigkeit als Journalist nebenbei auch als Sozialberater aktiv gewesen. Hierbei habe ich viele Menschen getroffen, die aus weit entfernten Regionen zu uns gekommen sind. Gerade auch nach 2015, als Angela Merkel die Scheunentore öffnete. Anfangs nahm ich ehrliche Bereitschaft wahr, sich in unsere Gesellschaft eingliedern, an der wirtschaftlichen Entwicklung mitwirken sowie Kultur und Regeln respektieren und achten zu wollen. So war auch ich im Wissen darum, dass wir es nie schaffen werden, die Kollateralschäden des Tabubruchs auch nur annähernd zu bewältigen, wenigstens darum bemüht, das Schlimmste aufzufangen.
Doch das Limit an Toleranz ist erreicht, wenn dir ein Gegenüber unmissverständlich zum Ausdruck bringt, allein in Richtung Köln, München oder Berlin aufgebrochen zu sein, um hier ein besseres Leben zu führen, aber keine Anstalten zu machen, Paragrafen, Werte und Identität zu berücksichtigen. Neben der genannten Geste größter Verachtung waren es Hohn und Spott mit Blick auf uns Deutsche, die mir nicht nur ein einzelner Flüchtling ohne jede Not, aber mit einem dreisten Grinsen und genüsslicher Häme zum Ausdruck brachte. Von ihnen habe ich gelernt, was Sogeffekte sind – und wie sehr sich in der Heimat Afrika oder dem Mittleren Osten die vollkommen wahre Erzählung hält, dass es sich lohnt, in hiesige Breiten aufzubrechen, sollte man nicht einmal unter Verfolgung leiden oder eine Hilfsbedürftigkeit nachweisen können. Denn wir versorgen jeden, bieten Obach auch dann, verweigert man sämtliche Anpassung, tritt unsere Gesetze mit Füßen, wird im Zweifel kriminell und demonstriert religiöse Macht und ideologischen Fanatismus auf den Straßen. Kaum eine andere Destination ist so naiv wie Buntland.
Deswegen habe ich nach meinem Erlebnis der Läuterung die Seiten gewechselt. Heute stehe ich für massenhafte Remigration, weitgehend geschlossene Grenzen und eine Festung Europa. Alles andere wäre ein Zugeständnis für die Verdrängung unseres Volkes auf Raten. Und ich bin nicht bereit, Schwarz-Rot-Gold zu opfern, um den halben Globus zu alimentieren, weil wir aufgrund einer indoktrinierten Bringschuld moralisch genötigt scheinen, sämtliche Schicksale zu kompensieren. Entsprechend ist der Koalitionsvertrag zwischen Schwarz und Rot nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein, hat sich Friedrich Merz doch bei der Pressekonferenz wieder einmal einer eigenen Lüge überführt. Man will die illegale Einwanderung eben nicht beenden, sondern allenfalls unter Mitwirkung von Partnern und unter Beachtung von Konventionen zu Asyl und Abschiebung eine Reduktion dessen erreichen, was ohnehin unterbunden gehört. Immerhin kann und darf es dort keine Nachsicht geben, wo Missbrauch nur allzu leicht möglich ist. Und genau diesen befördern ausgerechnet jene, die sich nun dafür feiern, eine Mogelpackung an den Wähler gebracht zu haben.
Autor: Dennis Riehle