Kommentar von Dennis Riehle
Die Geschichte von Verrat und Verleumdung reicht weit bis in die Vergangenheit zurück. So findet man beispielsweise Judas und Petrus in der Bibel als Musterexemplare, die sich mit der Preisgabe von Jesus hervortaten. Aber auch in unseren Tagen ist dieses Phänomen der Offenbarung bei vielen Menschen inhärent verhaftet. Oftmals geht es um das eigene Ich, welches man mit einer solchen Distanzierung von einem anderen Menschen oder einer ganzen Gruppe stärken will. Hohn und Spott werden aktuell vor allem durch die herrschende Klasse über eine dem korrumpierenden Kartell hilflos ausgelieferten Gesellschaft vergossen. Dies gilt gerade mit Blick auf das Thema Migration. Große Teile der Politik sind damit befasst, die verwurzelte Einwohnerschaft mit ihren Entscheidungen zu brüskieren – und sie sukzessive ins wortwörtliche Messer laufen zu lassen. Mit einer mustergültigen Perfidie verkauft nicht nur die zerbrochene Ampel unsere Werte, Identität und Kultur. Die Illoyalität zwischen der Obrigkeit und der Basis ist spätestens seit der Entscheidung der „Wir schaffen das!“-Kanzlerin mit aller Vehemenz zum Ausdruck gekommen.
Das Öffnen der Grenzen für eine zügellose Flüchtlingsbewegung in unsere Breiten war wohl eine der folgenreichsten Verunglimpfungen unseres integren Miteinanders. Immerhin können wir die Auswirkungen dieser Mentalität einer übertriebenen Toleranz und Nächstenliebe momentan täglich in den Schlagzeilen außerhalb der Leitmedien mitverfolgen. Da sind der Tod des Polizisten Rouven L. in Mannheim, der Angriff auf den Aktivisten Matthias Stürzenberger, das Schicksal von Philippos in Bad Oeynhausen oder die möglicherweise als „False Flag“-Aktion einzustufende Terrorfahrt von Magdeburg nur die Spitze des Eisberges. Und so besitzt ebenfalls ein aus der Christdemokratie stammender Ex-Bundespräsident immer wieder neu die schier unendliche Dreistigkeit und schamlose Unverfrorenheit, unsere Autonomie bloßzustellen – und sich in den Lobgesang auf Merkels Bringschuld einzureihen. So bleibt sein diesjähriger Auftritt in der Talk-Sendung von Maischberger in prägender Erinnerung, als der Niedersachse nicht mehr an sich halten konnte, auf offener Bühne diejenigen zu schmähen, von denen er ebenfalls geschworen hatte, sie vor Schaden zu bewahren.
Wir sind es vor allem aus linken Kreisen mittlerweile gewohnt, dass Vergleiche und Parallelen in die Historie gezogen werden, die nicht nur hinken – sondern von einer boshaften Relativierung getragen werden. Daher saß wohl manch ein Fernsehzuschauer mit offenem Mund, staunenden Augen und einem schüttelnden Kopf vor dem Bildschirm, als sich Christian Wulff tatsächlich in die Aussage verstieg, wir würden 2040 mit Freude und Dankbarkeit das 25-jährige Jubiläum eines zweifelsohne entscheidenden Wendepunktes in unseren Annalen feiern. Angelehnt an den Mauerfall, bezog er sich auf die Kapitulation unserer Republik gegenüber einer Masseneinwanderung. Denn die einstige Regierungschefin war es damals, die dem Kontrollverlust über den Zustrom von Asylbewerbern den Weg ebnete – und mit dem Niederreißen sämtlicher Befestigungen unser Territorium kurzerhand denjenigen überließ, welche in einer Überzahl keine anerkannte Bleibeperspektive oder einen plausiblen Grund für das Verlassen ihrer Heimat vorweisen konnten.
Es war der Startschuss für einen Übergang unserer abendländischen Tradierung in Richtung einer differenzierten Wesenseinheit, welche schon dem Namen nach einen Widerspruch darstellt. Denn der Zusammenhalt, die Konsistenz und das Gefüge eines zivilisatorischen Verbundes steht spätestens dann auf dem Spiel, wenn die ursprüngliche Autochthonie nach und nach für eine Philosophie des nur vordergründig bunt wirkenden Gemeinwesens hergeschenkt wird. Schließlich kann auch nur jener in der Naivität von Friedfertigkeit und Harmonie der Vielen verharren, der sich bereits während seiner nicht ohne Grund äußerst kurzen Amtszeit mit einer profunden Unkenntnis über das Potenzial von Religionen für eine Ideologisierung und Fanatisierung einen Namen gemacht hat. Der Islam gehöre zu uns – mit dieser Aussage wird der CDU-Politiker dauerhaft in Verbindung gebracht werden. Wiederkehrend hält er an der Überzeugung fest, dass eine dem Namen nach zur Unterjochung beauftragte Weltanschauung mit unserem Verständnis von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit in Einklang gebracht werden könne.
Und natürlich wird niemand daran zweifeln, dass viele Muslime zu einer reflektierten Betrachtung ihrer Heiligen Schriften in der Lage sind. Dennoch wird es auch künftig nicht zu einer breitflächigen Sozialisation oder Säkularisierung kommen. Denn der mohammedanische Glauben fußt auf der unmissverständlichen Intention, die beiden großen abrahamitischen Kongruenten zur Vollendung zu bringen – und damit das Christentum und Judentum zu okkupieren. An diversen Stellen des Korans wird der Appell an die Gesandten von Allah mit Nachdruck deutlich. Es geht um die Bestrebung, einen Zustand von Absolutismus, Macht und Repression zu erreichen, in dem die Andersdenkenden an den Rand gedrängt oder zum Konvertieren gezwungen werden. Da braucht es also nicht einmal die Demonstration von hunderten extremistischen Kalifat-Anhängern in Hamburg oder Videos von in Europa ankommenden „Schutzsuchenden“, welche mit unverhohlenen Drohungen gegenüber dem Okzident auf sich aufmerksam machen – um zu der profanen Erkenntnis zu gelangen, dass manch einer unserer ehemaligen Staatsoberhäupter in seinem Wunschtraum zumindest eine theokratische Zukunft unserer Existenz billigend in Kauf nimmt.
Was reitet also einen Mann, der mit Blick auf seine eigene Lebensbiografie nicht wirklich zufrieden sein kann, in der ständig wiederkehrenden Verdummung der Untertanen einen Gefallen zu finden – und die Souveränität, Unversehrtheit und Authentizität unseres Kollektivs keinesfalls nur fahrlässig aufs Spiel zu setzen? Entweder muss man tatsächlich eine irrwitzige Verblendung oder obsessive Engstirnigkeit attestieren. Oder man lässt sich hinreißen zu der Unterstellung, dass sich jemand auf Kosten des Fortbestandes und des Erhalts unserer Spezies ins Rampenlicht zurückdrängt, der sich als Sieger der Herzen von Kabul bis Bamako, von Bagdad bis Addis Abeba feiern lassen möchte. Solch eine Opferung unserer Kongruenz allein aus dem Grund heraus, sich mit größtmöglicher Entfernung von einer ethnopluralistischen Gesinnung als der Retter der Barmherzigkeit inszenieren zu können, stellt das Maximum an Delusion dar. Und ihm muss mit ebenmäßiger Eklatanz entgegengehalten werden: „Volksverführung gehört nicht zu Deutschland!“.