Kommentar von Dennis Riehle
In diesen Tagen gibt es viele Anlässe, um einigermaßen deprimiert nach vorne zu schauen. Diese Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Denn nicht nur in unserem Land ist mittlerweile eine ganze Menge schief gelaufen. Spätestens seit 2015 häufen sich die eklatanten Krisen, die eben nicht nur die Politik herausgefordert haben. Stattdessen wird die Gesellschaft in einem immer schnelleren Rhythmus mit Tatsachen konfrontiert, die das Ergebnis gravierender Fehlentscheidungen sind. Ob es nun die offenen Scheunentore durch Angela Merkel waren, die dramatischen Einschränkungen der Grundrechte während Corona, die gravierenden Auswirkungen der energetischen Transformation auf unser Eigentum, die schier endlose Unterstützung für die Ukraine, das Mitmischen in militärischen Konflikten rund um den Globus, die Abschaffung unseres Wirtschaftsstandortes, der ausufernde Sozialstaat, die Erodierung für Kultur und Identität, die Abschaffung von biologischen Wahrheiten mit Bezug auf die Geschlechter, die Preisgabe der inneren Sicherheit, das Verleumden der Meinungsfreiheit oder der Angriff auf die Demokratie durch grüne Meldestellen.
Diese Zumutungen lassen sich nicht mehr schultern. Und wir wollen es auch gar nicht schaffen, ein derart dreistes Brüskieren noch länger hinzunehmen. Schließlich erwacht eine immer größere Mehrheit aus dem naiven und blinden Verlassen darauf, man werde aus der Vergangenheit schon gelernt haben. Führt man sich allein das Gebaren von Robert Habeck vor Augen, so stellen nicht nur Zeitzeugen fest, dass die Despotie der DDR ein Kindergeburtstag gegen das war, was uns ein von Hochmut, Selbstherrlichkeit und Unverfrorenheit gezeichneter Philosoph an Instrumentalisierung von Exekutive und Judikative für den Zweck der Kompensation seiner Minderwertigkeitsgefühle darbietet. Der Zustand dieser Republik lässt sich an der ziemlich simplen Feststellung ausmachen: Nicht nur der Verfassungsschutz, sondern auch Polizei und Staatsanwaltschaften scheinen kaum noch genügend Kapazitäten zu haben, den Gruppenvergewaltiger zu verfolgen oder den Messerstecher hinter Gitter zu bringen, weil sie beschlagnahmt werden durch eine machtmissbräuchliche Elite der Verfechter von Majestätsbeleidigung und einer Monarchie 2.0.
Doch nicht nur die Ökosozialisten bewegen sich in einer Parallelwelt, in der sie abgeschirmt eine Zukunft erwägen, welche den Deutschen in tiefgreifende und sogar existenzielle Nöte bringen kann. Auch Friedrich Merz oder Boris Pistorius sind mit ihrer kriegslüsternen Risikobereitschaft augenscheinlich in der Lage dazu, Putin offen den Kampf anzusagen, die großangelegte Remigration abzublasen und immer neue Windräder oder Photovoltaikanlagen aufzufahren. Mit ihnen wird weder das Heizungsgesetz revidiert, noch eine Festung Europa forciert. Stattdessen werden Versprechungen zur Rückkehr in die Atomkraft genauso Schall und Rauch bleiben wie eine Reduzierung der illegalen Zuwanderung auf null. Und anstelle von Konservativismus wird der Progressivismus auch künftig dominieren. Es ist allein die AfD, die noch einen Anker darstellt, weil sie sich auf Wurzeln, Weitsicht und Wohlstand fokussiert – und diese Nation nicht täglich mit Arroganz provoziert. Bei den kommenden Abstimmungen dürfte es zwar noch nicht für eine klare Verneinung des „Weiter so“ reichen. Doch wenn das Eichhörnchen wenigstens damit beginnt, sich mühsam zu ernähren, dann ist doch ein erster Schritt geschafft.