Man muss sich bei ein wenig nüchternem Verstand in diesen Tagen durchaus die Frage stellen, welches Ausmaß die Dreistigkeit einer Rest-Regierung noch annehmen kann, die den Bürger für dumm verkaufen will. Ohne einen einzigen selbstreflektierenden oder eigenkritischen Ton, erhebt Habeck einen eindeutigen wie desaströsen Befund, welcher sich ohne allzu viel Wissen und Verständnis für ökonomische Zusammenhänge als das ausdrückliche und augenscheinliche Resultat eines Politikversagens bisher nicht gekannter Dimension entpuppt. Um noch weitere Kollateralschäden zu vermeiden, die über das hinausgehen, was die Vorgehensweise der Ampel schon jetzt unserem Land zugefügt hat, braucht es eine Vollbremsung. Der Weg der sogenannten Transformation muss über den Haufen geworfen werden. Spätestens unter ihren Nachfolgern. Denn die Einbahnstraße widerspricht nicht nur der Vorstellung von Veränderung, die nahezu alle internationalen Partner und Mitbewerber als sinnvoll, notwendig und angemessen ansehen. Sie ist auch mit Blick auf die Erderwärmung weitgehend wirkungslos.
Solange wir nicht in den Modus umschalten, die Umwelt statt das Klima zu schützen – und uns von dem lebensfeindlichen Gedanken entfernen, dass wir die Emissionen von CO2 auf Null senken müssten -, eifern wir lediglich einer religiösen, fanatischen und paranoiden Ideologie eines entgleisten Transhumanismus nach, welcher sich doch tatsächlich anmaßt, in bedeutsamer Weise in die natürliche Entwicklung der Evolution und Schöpfung eingreifen zu können. In den Medien wird uns ein wissenschaftlicher Konsens über die anthropogene Ursache der zweifelsohne ansteigenden, aber mit Anomalien, Schwankungen und Multikausalität zu vereinbarenden Durchschnittstemperatur auf dem Globus suggeriert. Doch auch immer mehr Prominente – wie beispielsweise Physik-Nobelpreisträger – rufen zum Erwachen aus einer von der Erneuerbaren-Lobby forcierten Wunschwelt auf, welche nur sehr bedingt etwas mit der Erhaltung unseres Planeten zu tun hat.
Dafür aber sehr viel mit dem Pushen einer die Artenvielfalt, die Landschaft und die menschliche Lebensqualität zerstörenden Strategie des Zupflasterns unserer Äcker, Wiesen und Wälder mit giftigen Windrädern, seltene Erden verbrauchenden Solarpanelen und das Wattenmeer verunreinigenden LNG-Pipelines. Es braucht einen Befreiungsschlag aus dem Korsett einer fanatischen Besessenheit zur obsessiven Überwindung der Kernenergie. Eine Hinwendung zu einer vollkommenen, uneingeschränkten und ungelenkten Technologieoffenheit, die der Innovation und Forschung alle Luft zum Atmen gibt. Und ein kollektives Verächtlichmachen einer Doppelmoral, mit deren Hilfe man neue Atommeiler in der Ukraine beklatscht – und in Deutschland auf Luft verpestende Kohlekraftwerke setzt. Wir sollen uns als Menschen die Erde untertan machen, wir sollen sie hegen und pflegen. Damit ist nicht gemeint, dass wir uns bis zur Unkenntlichkeit kasteien, entbehren und verzichten. Stattdessen ist uns die Fertigkeit zur Eigenverantwortlichkeit gegeben, mit dem sensiblen Gefüge bedacht umzugehen.
Und damit verbunden ist die selbstverständliche und für jeden mit Vernunft denkenden Menschen offensichtliche Zugriff auf Lebensgrundlagen, die wir im Boden finden – und derer wir uns bereits vor der Apokalypse bedienen dürfen. Zwar ist der Ausstieg aus den Fossilen ein hehres Ziel mit Blick auf die Zukunft der nächsten Generationen. Doch ihnen ist nicht geholfen, wenn wir ein Trümmerfeld hinterlassen – und erfolgreiche Industrie und funktionierende Betriebe nur deshalb stillgelegt haben, weil wir unserem aus Selbsthass zerfressenen Minderwertigkeitskomplex mit einer Portion Narzissmus entgegentreten mussten. Es geht niemandem aus der derzeitigen Koalition um das Land, sondern allein um das Ich. Die wahnhaft anmutende Vision, sich eine Traumlandschaft verwirklichen zu können, in der Ökostrom und stilles Wasser fließen, begründet sich auf dem Ansinnen zur Errichtung von Denkmälern für eine Legislatur des Abrisses, des Plattmachens und des Entfremdens.
Um all die Trümmer aufräumen zu können, wird es Jahrzehnte brauchen. Das Kabinett Scholz hat sich schuldig gemacht, die seit dem Zweiten Weltkrieg mühevoll wiederaufgebaute Nation innerhalb von ein paar Monaten dem Erdboden gleichgemacht zu haben. Mit einer künstlichen Beeinflussung des Marktgeschehens hat man uns als konkurrenzfähigen Standort im globalen Wettstreit um die pragmatischste Lösung für die Herausforderungen der Zeit aus dem Rennen genommen. Dieser böswillige Entschluss ist unentschuldbar – und durch nichts zu rechtfertigen. Sie ist ein Verbrechen am Eigentum des Volkes und dem Vertrauen von Bürgern, die in Naivität darauf gehofft hatten, dass ein lagerübergreifendes Experiment tatsächlich Segen bringen würde. Wer jetzt als Wähler nicht umschwenkt, entlarvt sich als Teil der antipatriotistischen Dampfwalze, die Wurzeln entreißen und Existenzen vernichten will.