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Der Ekel vor dem christlichen Bekenntnis: Wie Grüne ihre Identitätslosigkeit auf dem Silbertablett servieren!

Kommentar von Dennis Riehle

Kruzifix noch einmal. Schon wieder ist Deutschland damit beschäftigt, über ein religiöses Symbol zu diskutieren, welches mittlerweile offenbar derart in linken Kreisen verpönt scheint, dass es nun sogar den Bundestag beschäftigt. Da ist es also der grüne Abgeordnete Maik Außendorf, der im politischen Berlin für Kopfschütteln sorgt. Aufgrund von Bauarbeiten sollte der Wirtschaftsausschuss des Parlamentes ersatzweise in den Fraktionsräumen der Union tagen. Doch der Mandatar verweigert seine Teilnahme, weil sich dort ein Kreuz an der Wand befindet. Wir wissen, dass Mitglieder der Partei mit Deutschland nichts anfangen können. Und daher ist es auch wenig erstaunlich, dass sie jegliche Identität, Tradierung und Prägung unserer Nation ablehnen. Sie leugnen nicht nur ihre eigene Herkunft, sondern möchten mit Ausnahme derjenigen Epochen in der Geschichte, die dazu taugen, uns kollektivschuldig unter die moralische Fuchtel zu nehmen, am besten alle Brauchtümer, Wurzeln und den mehrheitlichen Glauben in unserer Bevölkerung negieren. Provokativ sei gefragt: Wie steht der nun sich Empörende eigentlich zu Muezzin, Kopftuch und Halbmond?

Wie weit kann der Hass auf den Ursprung gehen, wenn man sich in der bloßen Erinnerung an das christliche Vermächtnis in seinem persönlichen Recht auf unbehelligte Entfaltung gestört fühlt? Verfassungsrechtlich ist der studierte Informatiker auf dem Holzweg. Denn die obersten Instanzen haben wiederkehrend darauf hingewiesen, dass das Gebot der weltanschaulichen Unabhängigkeit nicht zwingend damit verbunden ist, sämtliche Mahnungen an die Ausformung unserer geistlichen Evolution zu tilgen. So wurde mit Blick auf den Antrag zur Entfernung des herrgöttlichen Abzeichens in öffentlichen Dienstgebäuden des Freistaates Bayern im dazugehörigen Urteil entschieden: „Kollektive Grundrechtsträger [genießen] keinen Konfrontationsschutz gegenüber im Eingangsbereich von Behörden angebrachten Kreuzen. Auch das grundrechtliche Diskriminierungsverbot wegen des Glaubens gemäß Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG in Verbindung mit dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der weltanschaulich-religiösen Neutralität des Staates wird nicht verletzt. Danach darf der Staat zwar nicht bestimmte Glaubensgemeinschaften privilegieren“.

Aber: Der Grundsatz religiös-weltanschaulicher Neutralität „verlangt vom Staat keinen vollständigen Verzicht auf religiöse Bezüge im Sinne einer strengen Laizität, sondern verpflichtet ihn zur Offenheit gegenüber der Vielfalt weltanschaulich-religiöser Überzeugungen und verbietet ihm die Identifikation mit einem bestimmten Glauben“. Und weiter: „Die Anbringung [des Kreuzes, Anm. d. A.] im Eingangsbereich von Behörden steht der Offenheit des Staates gegenüber anderen Bekenntnissen und Weltanschauungen nicht im Weg“. Insbesondere in diesen Tagen ist es notwendiger denn je, mit Vehemenz für die Ausgangspunkte und Entstehungsgeschichte unserer Wesenseinheit mit all ihren Merkmalen, Facetten und Handschriften, die uns durch die Historie mit auf den Weg gegeben wurden, in allem Verständnis für die ureigene Gesinnung und Präferenz, ganz unverhohlen und unverkrampft einzustehen.

Denn Katholizismus und Protestantismus spielen in der Heranbildung unserer Genese auch dann noch eine wesentliche Rolle, wenn die Kirche in der aktuellen Gegenwart zunehmend an Bedeutung, Einfluss und Relevanz verliert. Es geht nicht um eine Verteidigung der Institution, sondern um eine klare Kante gegenüber unserer Sozialisation, die durch den momentanen Kulturkampf einer außerordentlichen Belastungsprobe ausgesetzt ist. Das Ringen um unser Erbe und die Überlieferung wird natürlich für denjenigen obsolet sein, der einen Ekel hinsichtlich seiner Abstammung empfindet. Der Wunsch nach einem Existieren in größtmöglicher Vielfalt, Buntheit und Durcheinander entspringt einer individuellen Sinnsuche und Orientierungslosigkeit. Doch die einzelne Unstetigkeit kann nicht zu einer gemeinschaftlichen Beliebigkeit auffordern. Wer sich auf dem Ozean des Regenbogens in stürmische See begibt, der vermag es nicht, den Anderen dahingehend abzuverlangen, selbst auf die Einfahrt in einen Hafen zu verzichten – und dort vor Anker zu gehen. Immerhin sind die meisten Menschen nicht dafür geschaffen, auf Dauer in einem Vakuum zu verweilen, das jeden Halt und Standhaftigkeit versagt.

Es sind entscheidende Stunden auf den Zeitstrahlen unseres Daseins, wenn wir mit einer sarazenischen Entschlossenheit provoziert werden, über die Analogie, Ebenmäßigkeit und Kongruenz unseres Verbundes in Auseinandersetzung zu gehen. Die nicht nur wahrgenommene Oberhand eines in seinen extremistischen Auswüchsen zu einer messerscharfen Gefahr heranwachsenden Islams ist vor allem deshalb möglich geworden, weil die hiesige Konfession so schwach daherkommt. Und so geht es nicht etwa darum, ob wir nun jede Bibelstelle buchstabengetreu fürwahr nehmen oder der leiblichen Auferstehung Jesu anhängen. Es ist das Gerüst an Werten, Normen und Prinzipien, die uns als Gruppe ausmachen, welches Schutz vor Angriffen auf das liberale Denken, aber gleichzeitig Mut zu einem konservativen, bewahrenden und stolzen Profil unserer aufgeklärten und pragmatischen Ganzheit gewähren soll. Wir dürfen unsere Zukunft nicht von denjenigen diktieren lassen, die in ihrem Toleranzfetischismus noch immer der vielfältigen Utopie von Friede, Freude, Eierkuchen anhängen – und aus dem Dornröschenschlaf nicht wachwerden wollen, wonach es irgendwann ein zwischen Salafist und Queerist vereintes, veganes, feminines, ökologisches und nachhaltiges Gebet gen Mekka geben wird. Traumtänzer sind ein Risiko. Und daher nicht zum Vorbild geeignet.