Kommentar von Dennis Riehle
Stiefel, Baseballschläger und Glatze – so stellen sich gerade die Älteren in unserer Gesellschaft den typischen Neonazi vor, der in den 1990er-Jahren auf unseren Straßen sein Unwesen trieb. Zumindest ist das die gängige Legende, die derzeit wohl auch von den Omas und Opas gegen rechts verbreitet wird. Während sie schon einmal das Leibchen für ihr diverses Enkelkind häkeln, erinnern sie uns mit Inbrunst an das „Nie wieder“ – und kommen in einer beispiellosen Unverantwortlichkeit hinsichtlich der Geschichte zu dem Schluss, dass die Diktatur unter Hitler genau so begonnen habe, wie sich aktuell das Bild von Deutschland zeichnet. Letztlich wird man gerade unsere Senioren für manch eine Subtilität in Schutz nehmen müssen. Denn sie haben noch immer ein großes Vertrauen in den ÖRR – weshalb ihnen oftmals die Wirklichkeit verschlossen bleibt. So glauben sie anscheinend ernsthaft daran, dass die Gefahr für die Demokratie von denjenigen ausgeht, die im Augenblick ihren brachliegenden und von der Zeitgeistigkeit unterdrückten Patriotismus wiederentdecken – mit ihrer Gesinnung damit aber weit von jenen Faschisten entfernt sind, deren Ursprünge vor allem in der linken Arbeiterbewegung zu suchen sind. Dass sich das Kontinuum der eingeebneten Medien seit jeher auch auf die Systempresse mit ihren Zeitungen wie der „taz“ erstreckt, welche sich gleichsam voll auf Linie der Bundesregierung befinden, ist keine besondere Neuigkeit. Die Ampel hatte unter der Zuhilfenahme des sogenannten Recherchezentrums „Correctiv“ Abertausende mit einer erlogenen Geschichte über die Deportation von Millionen Bundesbürgern vor das Brandenburger Tor getrieben. Unter ihnen fanden sich auch jene, die der AfD und ihren Unterstützern im Zweifel sogar den Tod an den Hals wünschten. Doch all dieses Gebaren der Aufstachelung gilt aus der Blickwarte des sogenannten Progressivismus natürlich als legitim, weil er alles jenseits der Union als Vorhof zur Hölle betrachtet.
Um nunmehr die nächste Stufe der Nebelkerzen zu zünden, braucht es allerdings eine härtere Gangart in der Berichterstattung, welche uns suggerieren möchte, dass die derzeitige Jugend auf dem besten Weg sei, der gleichen Verblendung zu erliegen, die in der Vergangenheit zu bestialischer Propaganda, Hass und Vernichtung an Minderheiten geführt hat. Dass es in unserem Land mittlerweile an jeglicher Distanz zu diesem singulären Ereignis und dunkelsten Kapitel fehlt, sollte gerade jenen zum Vorwurf gemacht werden, die zumindest in zeitlicher Nähe die Folgen dessen miterlebt haben, was tatsächlich keinesfalls noch einmal passieren darf. Wer sich ernsthaft in die Überzeugung versteigt, es gebe in der Gegenwart auch nur annähernd Parallelen zu dem, was sich mittlerweile vor rund acht Dekaden zutrug, der betreibt nicht nur einen verwerflichen Revisionismus. Sondern er relativiert in Dreistigkeit und Unverfrorenheit den Holocaust. Und das tun nicht einmal diejenigen, auf die von den kanalisierten Haltungskollegen momentan der Fokus gerichtet wird. Es ist die nachwachsende Generation, die sich eben nicht nur ARD und ZDF bedient, um über die Realität informiert zu werden, welche zunehmend aus dem Dornröschenschlaf von Buntheit und Beliebigkeit erwacht. Denn in unabhängigen Portalen können sie davon erfahren, dass es mittlerweile täglich zu Messerattacken und Gruppenvergewaltigungen in unseren Städten kommt – deren Verursacher immer öfter einer klar zu umgrenzenden Herkunftsregion zugeordnet werden können. Denn es ist kein authentisches Abbild der Wirklichkeit, wenn Eindrücke über den Äther in die heimischen Wohnzimmer geschickt werden, die allenfalls die Hälfte der Wahrheit wiedergeben. Denn wir existieren eben nicht in einer paradiesischen Landschaft der Vielfalt, Harmonie und Toleranz, die von der Alternative für Deutschland und ihren kurzerhand ins extremistische Spektrum verorteten Erstwählern gestört wird.
Stattdessen zeigt sich immer wieder der gescheiterte Multikulturalismus in Form nicht mit unseren Vorstellungen von Normen, Werten, Sitten, Regeln und Gesetzen kompatiblen Ansichten der Gäste aus aller Herren Länder – die ohne wirkliche Bleibeperspektive und anerkannten Asylgrund die Großzügigkeit des hiesigen Sozialstaates ausnutzen. Das Ringen um die autochthone Mehrheit ist in vollem Gang. Und da ist es dem physikalischen Prinzip von Actio und Reactio zuzuschreiben, dass sich diejenigen nicht mehr mit kriminellen, gewaltsamen und bisweilen sogar mörderischen Verhältnissen abgeben wollen, welche noch einen Großteil ihrer Zukunft vor sich haben – und diese in Frieden, Souveränität und Originalität verbringen möchten. Denn die Preisgabe des Zuhauses kann nur derjenige dem Nachwuchs abverlangen, der selbst nichts mit seinem Ursprung anzufangen weiß. Doch es sind gerade die Erlebnisse auf den Pausenhöfen, welche unsere Teenager und Twentys dazu veranlassen, im Zweifel ihre politische Kompassnadel neu auszurichten. Das hat nichts mit einem Wiedererstarken von Xenophobie zu tun. Stattdessen ist es eine allzu menschliche Antwort auf das Infragestellen der Wurzeln, welches das gesamte Kartell von SPD über Grüne bis zu den Linken nicht erst seit gestern mit Bravour beherrscht. Die Einen mögen in dieser Justierung zwischen Identitarismus und Nationalismus eine Radikalisierung unserer Sprösslinge sehen. Wer mit etwas weniger an aufgeladener Ideologie pragmatisch und vernünftig auf die Gegebenheiten blickt, der erkennt in der konsequenten Verteidigung der deutschen Volkszugehörigkeit aus Artikel 116 GG das hehre Ansinnen, sich mit der Garantie für den Fortbestand unserer mitteleuropäischen Spezies und ihrer Tradierung gemeinzumachen. Denn nicht einmal das irrwitzige Konstrukt von Kollektivschuld für die historischen Verbrechen unserer Vorfahren kann einem Verbund die Daseinsberechtigung absprechen. Diese feste Überzeugung ist glücklicherweise jenen immanent, deren Geburtsdatum weit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges liegt. Und so besteht durchaus Hoffnung, dass sich unsere Heranreifenden in frischem Selbstbewusstsein nicht von denen irritieren lassen, die nicht nur die Kontrolle über ihr eigenes Leben verloren haben – sondern für ihr persönliches Scheitern und Versagen eine ganze Gruppe in Sippenhaft nehmen wollen.