Kommentar von Dennis Riehle
Wenn am Horizont die Einstelligkeit aufscheint, dann wird man auch in der Parteizentrale der Grünen zunehmend nervös. Der Höhenflug der Partei ist seit langem beendet – und sie fällt in diesen Tagen auf Zustimmungswerte wie vor sieben oder acht Jahren zurück. Dies hängt wesentlich mit dem Umstand zusammen, dass die deutsche Bevölkerung mittlerweile andere thematische Prioritäten setzt, als es noch in der letzten Dekade der Fall war. Denn wenn sich der in Handschuhen, mit Wollsocken oder Ohrenschützern vor dem Kamin wärmende Bürger alle vier Wochen wieder und wieder den Leierkasten anhören muss, dass die Experten erneut den heißesten Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert haben, dann kommt auch der größte Ökologist irgendwann ins Zweifeln. Der Zulauf für die Klimaextremisten der „Letzten Generation“ hat sich deutlich verlangsamt. Und wenn sich bei uns noch jemand für die Durchschnittstemperaturen interessiert, dann lediglich mit dem fragenden Blick auf die nächste Stromrechnung. Denn es sind die Kollateralschäden einer verkopften Transformation und Energiewende, mit der man uns neue Heizungen in die Keller verordnen will, die sich im Zweifel nicht einmal bis zum Lebensende amortisieren – und auf das Schmelzen der Pole wohl genauso viel Auswirkung haben wie die Darmtätigkeit des Rindviechs im Stall auf die Zusammensetzung der Partikeldichte in unseren Luftschichten. Es fürchtet sich kaum noch jemand vor den natürlichen Schwankungen, an die wir uns im Zweifel genauso anpassen müssen wie jede andere Spezies vor uns auch. Bereits den Dinosauriern ist das bestens gelungen. Weshalb sollte es bei unserer Zivilisation also anders sein? Und so rutscht die Panikmache mit Blick an den Himmel in der Präferenz der Deutschen immer weiter ab. Stattdessen hat CDU-Generalsekretär Linnemann in diesen Tagen eindrücklich vor Augen geführt, um was es aktuell geht – wenngleich es seine politische Kraft ist, welche die ursächlichen Dammbrüche durch Kanzlerin Merkel überhaupt erst ermöglicht hat. „Migration, Migration, Migration“ ist derzeit das alles entscheidende Thema, welches nicht zuletzt auch für die vielen anderen Probleme und Herausforderungen ursächlich ist, denen wir uns momentan stellen müssen.
Denn hätten wir einige gezügelte Zuwanderung und müssten uns nicht mit der Versorgung sämtlicher Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine befassen – die oftmals weder bedürftig noch konkret von den militärischen Handlungen tangiert sind -, könnten die Sozialsysteme zumindest kurzfristig aufatmen. Es geht also nicht nur um die Frage der Sicherheit und Ordnung, die durch den Import von kriminellen Messerstechern und terroristischen Machetenangreifern zunehmend bedroht ist. Sondern der hiesige Steuerzahler ist nicht mehr bereit, jeden Morgen zur Arbeit zu gehen, um dort Moneten für den halben Globus zu erwirtschaften. Die ausufernde Entwicklungshilfe, die absurd hohen Transferleistungen für manche Asylbewerber, die kostspielige Ausrüstung von Kiew mit Waffen, die Kreditvergabe für Fahrradwege in Peru, die Förderung von geschlechtersensible Projekten im Mittleren Osten oder die Direktleitung zur Weiterreichung von angesammeltem Barvermögen für die bei uns eintrudelnden „Schutzsuchenden“ in ihre Heimatgefilde. Selbstverständlich muss sich der kleine Mann mittlerweile nicht mehr nur veräppelt vorkommen. Denn er soll herhalten für die Verwirklichung einer Ideologie, mit der sich die „Guten“ brüsten und einen Eintrag in den Annalen erklimmen möchten. Sie nehmen dabei bewusst und gewillt in Kauf, dass unsere kulturelle Identität abgeschafft, aber auch die autochthone Integrität und Souveränität der bisher noch vorherrschenden Mehrheit sukzessive untergraben wird. Es ist die immanente Deutschenfeindlichkeit und der Volksverrat durch Pluralisten und Globalisten, die sich in ihrer aufgeweckten Korrektheit dazu berufen fühlen, den hart erarbeiteten Wohlstand aus dem Fenster zu werfen – und dabei oftmals selbst keinen einzigen Beitrag geleistet zu haben. Denn ihre Leistungsbilanz ist nicht selten einigermaßen dürftig – und eigener Krafteinsatz gilt ohnehin als überbewertet. Und so verprassen sie in einer sozialistischen Mentalität jene Prosperität, die die Anderen mühevoll hervorgebracht haben – wundern sich in ihrer Profanität und Simplizität aber kurzerhand darüber, dass ihnen mittlerweile sogar das Stammwählerklientel wegbricht.
Niemand lässt sich auf Dauer gerne ausnehmen, der noch einen Hauch von Anstand, Respekt und Ehrfurcht vor sich und seinem Verbund in sich trägt. In der harmonischen Parallelwelt einer voller Nächstenliebe und Barmherzigkeit nur so triefenden Kohorte an Bequemlichen und Faulenzern strömen nicht nur Milch und Honig aus den Fundamenten der Windräder und in den LNG-Leitungen quer durch das Wattenmeer. Stattdessen wachsen die Euronen auch auf den Bäumen – sodass es keinerlei Grund dafür gibt, sich selbst über Gebühr aus dem Bett zu quälen und in einem regulären Job Anstrengung und Engagement zu zeigen. Man vertraut in der Dreistigkeit des Marxismus auf das Credo, stets in sich hineinzufühlen – und immer wieder die Work-Life-Balance als Argument heranzuführen, warum im Zweifel der Nachbar schon dafür sorgen wird, dass das Bürgergeld auch weiterhin fließt. Es ist diese dekadente, unverfrorene und hochmütige Charakterlichkeit, welche einer zunehmend größer werdenden Gruppe an integren Mitbürgern allzu sehr auf den Senkel geht. Da sind es also diejenigen, die ihr eigenes Versagen und die persönlichen Minderwertigkeitskomplexe dadurch zu kompensieren versuchen, unser Bruttoinlandsprodukt freimütig über den gesamten Planeten zu verteilen – und sich dafür im Applaus derjenigen zu suhlen, die möglicherweise einige Monate später illegal über unsere Grenzen einreisen. Den Absturz in den Umfragen haben Baerbock, Habeck, Lang und Nouripour gänzlich selbst zu verantworten. Sie sind in jeglicher Hinsicht an der Abwrackung unseres Gemeinwesens mitschuldig. Und so kommt selbst manch ein treuer Sympathisant spätestens dann an den Punkt des Ringens und Haderns, wenn er sich im Gegensatz zum Establishment nicht vor der Wirklichkeit in den Elfenbeinturm fliehen kann. Man mag als disziplinierter Teil unseres Gefüges nur hoffen, dass sich diejenigen nicht wieder Sand in die Augen streuen lassen, die jetzt die Seiten wechseln. Denn es geht nicht mehr nur um eine kurzfristige Richtungsentscheidung. Sondern um die Abwägung zwischen Niedergang und Zukunft.